2,2 Milliarden US-Dollar will Penguin Random House für Simon & Schuster zahlen. Der erste Gedanke von HarperCollins-CEO Brian Murray, als er von der Summe erfuhr: "Ich war schockiert".
Im Vergleich zu anderen Übernahmen in der Buchbranche liege eine solch hohe Summe weit außerhalb des üblichen Rahmens – "wir haben etwa fünf Akquisitionen getätigt, und wir neigen dazu, in unserem Finanzmodell sehr diszipliniert zu sein", erklärte Murray nach US-Medienberichten. "Wir konnten keine Möglichkeit finden, zu diesem Preis eine Rendite zu erzielen."
Wie bereits Hachette-CEO Michael Pietsch erklärte auch Murray, dass HarperCollins weiterhin an einer Übernahme von Simon & Schuster interessiert wäre, wenn das Gericht den Zukauf durch Penguin Random House blockieren würde. Darüber, wie hoch genau das Angebot von HarperCollins an Simon & Schuster damals war, gab Murray keine Auskunft. Die Summe sei jedoch unter den 2,2 Milliarden von Penguin Random House gewesen.
Ähnlich wie Pietsch sah Murray in einer Konsolidierung von fünf auf vier Verlage generell zwar keine Wettbewerbswidrigkeit, bei einem Zusammenschluss in der Größe von Penguin Random House und Simon & Schuster hingegen schon.
Nach internen Schätzungen von HarperCollins seien Penguin Random House und Simon & Schuster zusammen "drei- bis dreieinhalbmal" so groß wie HarperCollins – mit einer solchen Größe zu konkurrieren, mache ihn besorgt. Nicht berücksichtigt wurden die Geschäftsbereiche Serienromanzen und christliche Titel, wie Simon & Schuster-Anwalt Fishbein anmerkte. Murray begründete dies damit, dass er in diesen Segmenten nicht oft mit anderen Big-Five-Verlagen konkurriere. Inklusive dieser Geschäftsbereiche sinke der Größenunterschied zwischen Penguin Random House / Simon & Schuster und Harper Collins auf das Doppelte.
Penguin Random House-CEO Markus Dohle bestätigte in seinem Verhör am Tag zuvor, dass der hohe Kaufpreis hauptsächlich bezahlt wird, um die Position von Penguin Random House als Nummer eins der US-Verlage zu zementieren. "Wir zahlen 2,2 Milliarden Dollar, um unseren Marktanteil größtenteils wieder aufzufüllen“, hatte Dohle laut US-Medien gesagt. Rendite konkret aus dem Kauf von Simon & Schuster zu erzielen, erhofft sich Penguin Random House offenbar auch nicht. Künftig wolle man gemeinsam mit dem Markt wachsen.