Leseförderung

"Lesen ist doch das A und O für Bildung"

2. April 2025
Sabine Cronau

Großeinsatz für die Lesetüte: Das Buch- und Musikhaus Sygusch in Hoyerswerda beliefert mehr als 30 Schulen und Kitas mit dem bunten Begrüßungsgeschenk für Erstklässler. 

Es ist so wichtig, das Handy wegzulegen, mit den Kindern zu reden und ihnen vorzulesen.

Elisabeth Sygusch, Buch-& Musikhaus Sygusch

"Viel Input für wenig Geld" So bringt Buchhändlerin Elisabeth Sygusch die Vorzüge der Lesetüte auf den Punkt. Bei der Aktion, 2011 von der IG Leseförderung des Börsen­vereins ins Leben gerufen, bemalen angehende Zweitklässler Papiertüten, die dann zur Einschulung den neuen Erstklässlern überreicht werden. Gefüllt sind die Tüten mit einem Buch der Partnerverlage Arena und Oetinger sowie Give-aways. Auch Libri ist als Partner an Bord.

Gute Investition

Der Buchhandel vor Ort koordiniert die Aktion und ordert die Tüten. Eine Verkaufseinheit mit 25 Lesetüten kostet 30 Euro. Eine gute Investition, denn viele Kinder halten damit ihr erstes Buch überhaupt in den Händen. Kids aus "buchnahen" Familien freuen sich ebenfalls über das Begrüßungsgeschenk zum Schulstart: "Meine Enkel fanden das damals sehr spannend und haben mir viel von dem Buch in der Lesetüte erzählt", erinnert sich Sygusch. 

Bundesweit hat der Buchhandel im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 153.000 Lesetüten verteilt. Das Buch- und Musikhaus Sygusch ist von Anfang an dabei – und beliefert die stolze Zahl von 17 Schulen und 15 Kindergärten rund um Hoyerswerda mit Lesetüten. Für Elisabeth Sygusch ist die Aktion heute ein Selbstläufer: "Ich rufe bei den Schulen und Kitas an, bringe die Tüten vorbei – und manchmal lese oder bastele ich gemeinsam mit den Kindern." Die Kindergärten verteilen die Lesetüten gern zum "Zuckertütenfest", mit dem die angehenden Schulkinder verabschiedet werden. 
 

Generation Smartphone

Für Elisabeth Sygusch ist Leseförderung Herzenssache: "Bei Elternabenden mache ich immer deutlich, wie wichtig es ist, das Handy aus der Hand zu legen, mit den Kindern zu reden und ihnen vorzulesen." Dass die Lesekompetenz nachlässt, beobachtet die Buchhändlerin bei ­ihren Schulbesuchen. Das macht ihr Sorgen, denn: "Lesen ist doch das A und O für jede Form der Bildung." Die Lesetüte setzt zumindest einen ersten kleinen Anreiz.