Dabei geht es etwa um Handelsregelungen wie die Abrechungsmodalitäten, den Sammelrevers 1975, die Einführung der Verkehrsnummer 1963 sowie einen Vorläufer des VLB: 1880 hatte der Buchhändler Adolph Russell es satt, sich durch die unzähligen Verlagskataloge hindurchzuwühlen. Aufgrund der akribischen Arbeit seines Mitarbeiters erschien 1881 eine 28-bändige Ausgabe aller Verlagsverzeichnisse, 800.000 Titel, eine unglaubliche Leistung für 80,85 Mark.
Nachlesen lassen sich aber auch gesellschaftliche und politische Veränderungen, etwa die Eröffnung des ersten Frauenbuchladen 1975, die Indizierungen und Bücherprozesse, das "Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schmutz- und Schundschriften" 1926, das nicht nur freizügige Bücher traf, sondern insbesondere Heftromane wie "Frank Allan. Der Rächer der Enterbten". Oder die Anfänge des Bahnhofsbuchhandels, als "mit dem ersten Pfiff der herannahenden Lokomotive die Buchhändler zum Bahnsteig eilten und den Eisenbahnreisenden Zeitungen, Zeitschriften und Unterhaltungsliteratur im Taschenformat offerierten". Spätere Kioske galten wegen der anonymen Verkaufssituation als Hauptumschlagplatz für "minderwertige Lesestoffe".