Die Stunde der Künstlerinnen
Frauen in der Kunst: Dieses Thema ist lange viel zu kurz gekommen. Neue Bildbände und (Roman-)Biografien holen das Versäumte nach.
Frauen in der Kunst: Dieses Thema ist lange viel zu kurz gekommen. Neue Bildbände und (Roman-)Biografien holen das Versäumte nach.
Maria Sibylla Merian hielt die Welt der Insekten und Pflanzen in Bildern von berückender Schönheit fest – und reiste bis nach Surinam. Diese illustrierte Biografie zeichnet das Leben der mutigen Naturforscherin und Künstlerin (1647 – 1717) nach.
Sophie Artz: »Maria Sibylla Merian. Ein Leben mit Pinsel, Lupe und Papier«, Hatje Cantz, September, 56 S., ca. 24 €
Frauen holen andere Themen in die Kunst. Das zeigt dieser zweisprachige Ausstellungskatalog über Care-Arbeit – mit kritischen Werken von Künstlerinnen, entstanden ab 1960.
Friederike Sigler,Linda Walther (Hrsg.): »Kochen, Putzen, Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst seit 1960«, Hatje Cantz, 384 S., 48 €
Die Schwedin Hilma af Klint (1862 – 1944) war eine Pionierin der abstrakten Malerei. Julia Voss setzte ihr 2020 ein Denkmal mit dieser Biografie, die jetzt als Paperback erscheint. Die Presse feierte das Buch damals als »mitreißend geschrieben« und als Standardwerk für die weitere Forschung.
Julia Voss: »Hilma af Klint. Die Menschheit in Erstaunen versetzen«, Fischer, Oktober, 600 S., 28 €
Gleich zwei Romanbiografien blicken zurück auf das bewegte Leben der italienischen Malerin Artemisia Gentileschi (1593 bis 1654), die eine eigene Werkstatt betrieb und zunächst von Caravaggio beeinflusst war.
Gabriela Jaskulla: »Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen«, Insel, Juni, 393 S., 17 €
Lena Dietrich: »Die Malerin der Frauen, Artemisia Gentileschi«, Piper, August, 368 S., 15 €
Romane über Künstlerinnen sind gerade en vogue: Dieser hier widmet sich Georgia O’Keeffe (1887 – 1986), die mit großformatigen Blumenbildern für Furore sorgte. Amelia Martin erzählt von wilden Jahren in New York und der Liebe zu Fotograf Alfred Stieglitz.
Amelia Martin: »Die Farben der Wüste. Georgia O’Keeffe«, Ullstein, August, 416 S., 14,99 €
Um 1900 waren Künstlerinnen keine Ausnahme. Dieses Buch zu einer Schau im Frankfurter Städel ab 10. Juli erinnert an 26 Frauen, die zwischen Frankfurt und Paris die Moderne mitgeprägt haben.
Alexander Eiling u. a. (Hrsg.): »Städel I Frauen«, Hirmer, Juli, 232 S., ca. 49,90 €