Die zähen Nachwirkungen der Pandemie scheinen nun endgültig Geschichte zu sein. In diesem Jahr sind wieder mehr Aussteller aus den USA, der arabischen Welt und aus Asien dabei. Boos zeigte sich zufrieden mit der Zahl der teilnehmenden Aussteller, die sich mit etwa 4.000 ungefähr auf Vorjahresniveau bewege. Allerdings stellen kaum Verlage aus Israel und aus den angrenzenden Krisenregionen aus; es werden jedoch Podiumsgäste aus diesen Ländern zu Veranstaltungen erwartet – etwa bei der Reihe Frankfurt Calling – Perspectives on Culture and Politics. Hier geht es, natürlich, um die neuralgischen Punkte der Gesellschaft: Demokratie, Menschenrechte, die Zukunft mit künstlicher Intelligenz. Partner in der Programmplanung sind die Vereinten Nationen, Amnesty International, Memorial, Pen Berlin, Correctiv und weitere. Die Messe wird zeigen, welche Streitthemen sonst noch aus der Kiste springen – auf jeden Fall werden die Messepodien ein zuverlässiger Indikator für gesellschaftliche Veränderungsprozesse sein.
Die Ukraine, leidgeprüfte Literaturkultur, präsentiert sich wieder an einem Gemeinschaftsstand. Zusätzlich gibt es eine Kunstbuchausstellung mit Produktionen aus Charkiw – ein besonderes Zeichen angesichts der Tatsache, dass in der Stadt, deren Druckkapazitäten viele europäische Verlage genutzt haben, inzwischen drei Betriebe durch den russischen Angriffskrieg zerstört wurden.