Herr Kredel, im Sommer 2020 sind Sie bei Ullstein als verlegerischer Geschäftsführer und Nachfolger von Barbara Laugwitz gestartet. Können Sie schon ein persönliches Zwischenfazit ziehen?
Mir war es in den ersten beiden Jahren vor allem wichtig, für Ullstein, seine Menschen und seine Autor:innen da zu sein. Inmitten einer Pandemie als Verleger eines traditionsreichen Verlagshauses anzutreten, ist eine Herausforderung, und ich freue mich am allermeisten darüber, dass heute alle bei Ullstein miteinander im Gespräch darüber sind, wohin wir den Verlag gemeinsam steuern wollen.
Was waren die größten Herausforderungen und was waren Ihre größten Erfolge?
Wir verlegen ganz unterschiedliche Bücher bei Ullstein, so wie Menschen aus unterschiedlichen Bedürfnissen lesen – und wir verlegen sie auf unterschiedliche Weise, wir brauchen dafür unterschiedliche Fähigkeiten. Diese Unterschiede mit Selbstbewusstsein, Kompetenz, der Fähigkeit zur Differenzierung und gleicher Fürsorge zu vereinen, das macht diesen Verlag aus. Wir durften im vergangenen Jahr mit Stephan Malinowski den deutschen Sachbuchpreis feiern, zugleich haben wir Allegria, unser Label für Gesundheit und Lebenshilfe, neu konturiert. Wir konnten claassen wieder als Literaturverlag und Forever als Romance-Imprint mit großer Sichtbarkeit etablieren. Unsere erfolgreichen Autorinnen und Autoren haben eine enge Bindung an den Verlag, und wir haben viele ausstrahlungsstarke und wichtige neue Stimmen für uns gewonnen.