Noch ein Argument spricht dafür: Allzu oft werden Arbeitnehmern, die sich weiterentwickeln wollen, Steine in den Weg gelegt. Ein Seminar besuchen? Sich neue Fähigkeiten aneignen? Resilienztraining, Excelkurs, eine neue Sprache? Das wird manchmal gar nicht gern gesehen, und gerade in Krisenzeiten wird jeder Cent dreimal umgedreht. Wir sollen ganz für unseren Arbeitgeber da sein, pausenlos arbeiten und weder nach links noch nach rechts blicken. Dabei ist es rückschrittlich, immer nur im eigenen Saft zu schmoren. Neue Bildungsimpulse bringen frischen Wind und stellen eine Art der Wertschätzung dar. Nun – wenn die nicht von außen kommt, dann sorgen Sie eben selbst dafür. Kümmern Sie sich um Ihr Weiterkommen und Wohlbefinden, nehmen Sie mit, was in diesen wenig üppigen Zeiten geht. Das Angebot ist riesig. Wäre gelacht, wenn sich da nichts fände, was Sie gern lernen möchten.
Aber lohnt er sich denn, der Bildungsurlaub? In meinem Fall haben alle ihre unterschiedlichen Stressmomente mitgebracht – vom Banker bis zu den Besamungsspezialistinnen aus Nordfriesland. Für bessere Resilienz lernen wir, wie körperliche Betätigung mit mentaler Belastung zusammenhängt, was eine Umkehrhaltung für die Konzentration tut, wie man gesund und stressfrei lebt und Krankheiten vorbeugt. Fazit: lehrreich, spannend, entspannend. Ich werde einen guten Teil des Gelernten in meinen Alltag integrieren, damit möglichst gesund bleiben, konzentriert und produktiv, aber mir auch für Selbstfürsorge genug Zeit nehmen.
Übrigens war mein Vorgesetzter ganz angetan, als ich mein Vorhaben ankündigte. Er sagte, seine Frau hätte inhaltlich ganz Ähnliches gemacht und würde davon seit vielen Jahren enorm profitieren. So geht’s eben auch: mit viel Verständnis und Gönnenkönnen.