Zwischenbuchhandel

Die leidigen Remissionen, ein fehleranfälliges Bestellwesen, eine Rechnungsbündelung, die zu wenig genutzt wird: Die jüngste Logistikumfrage des Börsenvereins deckt Verbesserungspotenzial auf. Und wurde heute bei den Buchtagen Berlin in der Fachgruppenversammlung des Zwischenbuchhandels vorgestellt.

Die meisten der vom Brand im LKG-Außenlager Naunhof betroffenen Verlage haben inzwischen von ihren Versicherungen Geld überwiesen bekommen zum Ausgleich des eingetretenen Schadens. Die über LKG bei der Allianz mitversicherten Verlage sollen bereits in Kürze schnell und unkompliziert eine zweite Abschlagszahlung erhalten, wie Ulrike Alberts von der LKG-Mutter KNV heute mitteilt.

Im November vergangenen Jahres feierte Umbreit in der Stuttgarter Carl Benz Arena das 100-jährige Bestehen. Statt eines Geschenks wurden die 400 geladenen Gäste des Bietigheimer Barsortiments um eine Spende zugunsten der diakonischen Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg gebeten.

Für den bei dem Brandunglück am 5. April entstandenen Schaden an 9.000 Buchpaletten sind für die 60 Prozent der Verlage, die sich über LKG bei Allianz versichert hatten, heute erste Abschlagszahlungen aufs Konto veranlasst worden. Derweil wird vielerorts schon nachgedruckt.

Brockhaus/Commission braucht Platz: Die Verlagsauslieferung ist gerade dabei, eine zweite Logistikhalle einzurichten – vis a vis der Zentrale in Kornwestheim. Die Zahl der Palettenplätze erhöht sich um knapp 20 Prozent.

Das Großfeuer im LKG-Außenlager Naunhof trifft vor allem kleinere Verlage, die stark von der Backlist leben. Auch im Fall von ars vivendi zeigt sich, unabhängig von den wirtschaftlichen Verlusten, das Ausmaß des ideellen Schadens: Der fränkische Verlag verlor einen Großteil seiner fast beendeten, auf 39 Bände angelegten Shakespeare-Edition. Aufgegeben wird dennoch nicht. 

Der Verbrecher Verlag verliert bei dem Großbrand eines Außenlagers der LKG einen Teil seiner Bücher, jetzt geht es ums Schadensbegrenzung. Ein Gespräch mit Verleger Jörg Sundermeier über schockierte Autoren, Versicherungen, finanzielle Engpässe - und das Krisenmanagement der LKG.

Noch ist die exakte Zahl der beschädigten Paletten nicht definitiv bestimmt, die Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft (LKG) geht aber davon aus, dass beim Brand im Außenlager Naunhof am 5. April bis zu 13.000 Paletten von insgesamt 93 Verlagen betroffen sein können. Seit einigen Jahren läuft auch ein baurechtliches Verfahren wegen der umstrittenen Nutzung der Lagerhallen.

Mit auffälligen Werbemotiven auf den Fahrzeugen ihres Bücherwagendiensts unterstützt Zwischenbuchhändler KNV (die Koch, Neff & Volckmar GmbH) die Werbekampagne des Börsenvereins.

Noch wird das genaue Ausmaß des Schadens durch Gutachter ermittelt, aber der Brand im LKG-Außenlager in Naunhof bei Leipzig scheint zahlreiche Verlage hart getroffen zu haben. KNV als Konzern-Mutter kündigt für nächste Woche eine ausführliche Mitteilung an. Für boersenblatt.net haben wir bei betroffenen Verlagen nachgefragt.