Was lässt sich aus der Prämie für Förderungen aller Art lernen?
Die Anerkennungsprämie hat auch deshalb so großen Zuspruch erhalten, weil die Schwelle für die Qualifikation bewusst möglichst niedrig war, die Buchhändler:innen kein Eigenkapital einbringen mussten und die Gelder individuell genutzt werden konnten.
Mitzumachen sollte keinen großen bürokratischen Aufwand erfordern. Es war ein Zeichen der Anerkennung für geleistetes Engagement während der Corona-Zeit, an keine Erwartungshaltung für die Zukunft geknüpft. All das kam gut an und schloss exakt die finanziellen Lücken, für die die Prämie gedacht war. Das zeigen die vielen Bewerbungen und die Umfrage ganz deutlich.
Die Zeiten bleiben hart. Könnte es 2023 wieder eine Prämie geben – oder eine andere Förderung?
Der Börsenverein steht konstant im Austausch mit der Politik, und hier sind natürlich auch weitere Fördermöglichkeiten Thema. Dabei erklären wir, dass die Buchbranche sich zwar als sehr widerstandsfähig erwiesen hat, sie aber infolge der instabilen Welt- und Marktlage nun erneut stark unter Druck steht.
Damit Verlage und Buchhandlungen gerade jetzt eine umfassende Versorgung mit Literatur und Informationen gewährleisten können, braucht es ausgleichende Maßnahmen der Politik.
Welche zum Beispiel?
Buchhandlungen könnte konkret geholfen werden, indem Kulturveranstaltungen und Leseförderung finanziell unterstützt würden, aber auch, indem die von den EU-Finanzminister:innen eröffneten Mehrwertsteuerreduzierungen ausgeschöpft und Unternehmenshilfen so gestaltet werden, dass unsere Branche darauf zugreifen kann. Der geplante Kulturpass (mehr dazu hier) ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind gespannt auf die konkreten Rahmenbedingungen und unterstützen die Politik gern bei der Ausgestaltung.