Kunstbuch: Der Wasmuth-Kosmos

"Mir ist wichtig, dass wir uns einmischen"

29. November 2022
Redaktion Börsenblatt

1872 wurde in Berlin der Wasmuth Verlag gegründet. Wie findet einer der ältesten Architektur- und Kunstverlage Deutschlands den Anschluss an die Zukunft? Antworten von Geschäftsführer Bernhard Elias.

Bernhard Elias, Wasmuth & Zohlen

Wie haben Sie den 150. Verlagsgeburtstag gefeiert?
Mit einem Jubiläumsfest am 24. November in der Staatsbibliothek zu Berlin im Haus Unter den Linden. Dabei haben nicht wir eingeladen, sondern – was mich besonders freut – die Staatsbibliothek zu Berlin auf Initiative des Kunsthistorikers Roland Jaeger. Das Fest war eine Mischung aus Empfang, Reden und einer Ausstellung zur Verlagsgeschichte. Alle, die zum Wasmuth-Kosmos beigetragen haben und in Zukunft beitragen, waren eingeladen: Autoren, Lektoren, Übersetzer, Fotografen, Grafiker, Drucker, Buchhändler und viele mehr.

Seit 2019 firmiert der Verlag als Wasmuth & Zohlen Verlag. Wo wird an Bewährtes angeknüpft, wo das Programm neu ausgerichtet? 
Wir haben eine Kontinuität, was die Themen angeht: Architektur, Städtebau, Kunst, Archäologie, Design und Fotografie. Daran knüpfen wir thematisch an. Der andere Teil ist ein Prozess: Hier geht es darum, Diskurse aus diesen Themenfeldern aufzugreifen und in Buchform zu bringen, die wiederum selbst Beiträge zu den Diskursen werden. Mir ist es wichtig, sich einzumischen, sich mit Büchern an Themen und Kontroversen, die Aktualität und Relevanz haben, zu beteiligen. Ganz aktuell zum Beispiel mit einem Buch zur zeitgenössischen indigenen Kunst in Australien oder einem Titel zu Architekten und Architektinnen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, die ihre Homosexualität verleugnen mussten.

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