Sekt und Tränen
Am 18. Dezember wurde in Berlin die langjährige Geschäftsführerin des Landesverbandes Berlin-Brandenburg Johanna Hahn verabschiedet.
Am 18. Dezember wurde in Berlin die langjährige Geschäftsführerin des Landesverbandes Berlin-Brandenburg Johanna Hahn verabschiedet.
Ein "kreatives Miteinander" – das ist für Johanna Hahn der Kern der Verbandsarbeit. Das sagte die scheidende Geschäftsführerin des Landesverbandes Berlin-Brandenburg gestern Abend im Berliner Büro des Börsenvereins bei ihrer Verabschiedung. Hahn hat 34 Jahre die Geschicke des Landesverbandes mitbestimmt, lange Zeit als Geschäftsführerin gemeinsam mit Detlef Bluhm. Für eine besondere Art des kreativen Miteinanders sorgte des Abschiedsfest, ein Abend mit zahlreichen Gästen, "mit Sekt und Tränen" (Monika Tittel, Vorsitzende des Landesverbands), mit vielen Geschenken und berührenden Reden.
Ruth Klinkenberg, ehemalige Vorsitzende des Landesverbandes, blätterte in ihrer launigen Laudatio einen umfangreichen "Katalog der Eigenschaften" von Johanna Hahn auf, die sich als ideale Voraussetzungen für den Job in der Geschäftsstelle des Landesverbands erwiesen hätten. Klinkenberg lobte Hartnäckigkeit und Ausdauer – "auch bei der Werbung von Mitgliedern", Kollegialität ("Sie weiß, um viel zu erreichen, müssen viele mitmachen"), Optimismus, Geduld, Enthusiasmus, Vermittlungsgeschick und nicht zuletzt "Fakten- und Zahlensicherheit", die womöglich auch der schwäbischen Herkunft zu verdanken sei. (Hahn wurde 1963 in Stuttgart geboren und hat später Germanistik in Tübingen, Wien und München studiert.)
Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins Peter Kraus vom Cleff lobte Direktheit, Aufgeschlossenheit und Verschmitztheit von Johanna Hahn: "Wir haben einander gesagt, was zu sagen ist." Die Vorsteherin des Börsenvereins Karin Schmidt-Friderichs und der ehemalige Berliner Kultursenator Klaus Lederer hatten Lobesreden geschickt, die Monika Tittel verlas. "Die Richtige an der richtigen Stelle", sei Hahn gewesen, so Lederer. Verlässlichkeit und moderierendes Talent hob Schmidt-Friderichs hervor.
Johanna Hahn mochte da nicht widersprechen, aber zuletzt war es ihr doch wichtig, darauf hinzuweisen, dass sie versucht habe, "leise und unauffällig meinen Kopf durchzusetzen". Was nach der Verbandsarbeit kommt, ließ Hahn offen, nur so viel hatte sie schon vorher verraten: Sie wolle "ein wenig verwildern" und anderen Interessen Raum geben. Ihren Job übernimmt Mirjam Möllers, die vom Argon Verlag kommt.