PISA-Studie

Aufruf der avj: Bildungspolitik priorisieren

11. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. ruft in einer Pressemitteilung politische Entscheider dazu auf, den durch die Ergebnisse der PISA-Studie gezeigten Handlungsbedarf ernst zu nehmen und in bessere Bildung in Schulen und Kitas zu investieren. Konkrete Forderungen der avj sind unter anderem gezielte Förderprogramme und die Bereitstellung finanzieller Mittel.

Eine Schultafel mit aufgemalter Sonne, daneben ein Bücherstapel

Die avj schreibt: "In der letzten Woche hat das schlechte Abschneiden von Deutschlands Schüler:innen in der PISA-Studie 2022 für Schlagzeilen gesorgt. Doch die Ergebnisse der Studie sind wenig überraschend, denn die Probleme im deutschen Bildungssystem sind seit Jahren bekannt."

Das Augenmerk der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen e.V. als Vertreterin der Kinder- und Jugendbuchverlage im deutschsprachigen Raum liege dabei auf der Ausbildung der Lesekompetenz als Basiskompetenz für erfolgreiches Lernen: "Es gibt zahlreiche wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze, die sich bereits in der Praxis als erfolgreich erwiesen haben. Die avj fordert die politischen Entscheider dazu auf, jetzt ins Handeln zu kommen und in die Entwicklung und Bildung der nächsten Generation zu investieren, die die Zukunft Deutschlands gestalten und weiterentwickeln soll."

Ergebnisse der PISA-Studie

Die avj stützt sich dabei auf diese Zahlen der PISA-Studie:

  • 25% aller 15-jährigen Schüler*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügen nicht über die Lesekompetenz, die notwendig für eine erfolgreiche weitere Schul- und Berufsausbildung ist.
  • Die Lesekompetenz von Schüler*innen mit und ohne Immigrationshintergrund unterscheidet sich zudem stark und zeigt, dass sozio-ökonomische Unterschiede nach wie vor enorm ausgeprägt sind: In Deutschland bildet sich der Unterschied mit 67 Punkte am stärksten ab.
  • Die genannten Gründe im Ländervergleich sind dabei die schlechte Qualität des Fernunterrichts während des Corona-Lockdowns und das Fehlen von Ansprechpersonen.
  • Außerdem auch der Mangel an Lehrkräften und die schlechte Qualifizierung dieser. Besonders dramatisch sei Deutschlands Vorreiter-Stellung in diesem Bereich, analysiert die avj: 75% aller befragten Schüler*innen lernen an Schulen, die unter Lehrpersonalmangel leiden (A: 33%, CH: 34%).

Forderungen der avj

Im Rahmen der Frankfurter Erklärung und der Aktion "Lesen für alle!" fordert die avj ganz konkret die Bereitstellung von Mitteln der öffentlichen Hand für die Ausstattung sowie die Ausbildung von Fachpersonal für Bibliotheken in Kitas, Schulen und Horten, damit alle Kinder Zugang zu Büchern haben.

Zudem fordert die avj die Einführung einer verbindlichen Vorlesezeit in Kitas und Grundschulen, um Kinder möglichst früh beim Lesen zu fördern. Unerlässlich ist zudem der Ausbau gezielt wirkender Förderprogramme für leseschwache Kinder und Jugendliche und der Ausbau von Leseförderung in Horten und Ganztagsangeboten, um die Lesekompetenzen nicht-privilegierter Kinder zu stärken.

Über die avj

Die avj e.V. ist als Fachverband Interessensvertreterin von rund 90 Kinder- und Jugendbuchverlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weitere Informationen und Material zu "Lesen für alle!" und zur Frankfurter Erklärung erhalten Sie über die folgende Homepage