Zu der Entscheidung des Verlags, die Titel zurückzuziehen, gibt es umgehend Gegenstimmen, dass Ravensburger vor "einem Trüppchen woker Internetaktivisten" einknicke. "Angeblich wäre sowohl Film und Buch rassistisch, Karl Mays Werke ja sowieso, es würde der Kolonialismus verherrlicht und Völkermord verharmlost, es wäre mal wieder alles kulturelle Aneignung, böses Redfacing, bööööses Indianerwort etc. pp.", schreibt auf Facebook etwa die ehemalige Buchhändlerin Silvia Krautz, die Mitglied des Fördervereins im Karl-May-Museum Radebeul ist. "Auch das Buch zu verbrennen wird einmal gefordert. Wo kommen wir denn hier langsam hin mit dem Buchmarkt, wenn ein so großer Verlag sich von so einem Shitstürmchen, das nicht ein einziges Mal seine Vorwürfe belegen kann, beugt? Welches Buch, welcher Verlag wird denn als nächstes dran sein?"
Nicht der Shitstorm ist der Skandal, sondern dass man überhaupt heute noch so was publizieren will.
eine Anfrage an Ravensburger ist bereits verschickt.
Beste Grüße
Charline Vorherr
Wenn man bei Wikipedia nachliest, dann scheint die Thematik bei indigenen Völkern Nordamerikas sehr differenziert behandelt zu werden, auch die Benutzung des Begriffs Indianer als Oberbegriff.
Die Lösung des Problems besteht nicht in Shitstorm und Kotau sondern in einer inhaltlichen Auseinandersetzung. Mit Betroffenen und nicht mit Aktivisten.
Schlimm ist weniger, daß die Gesinnungs-Extremisten unterwegs sind, schlimmer ist, daß ihre Aktionen verharmlost werden. Verachtenswert ist, daß Verlage und Buchhändler sich kaum gegen diese neue Form des Extremismus wehren.
Wie es mal war und wie es kommen wird und zum Teil schon ist, berichtet Golo Mann in seinen "Erinnerungen und Gedanken". Die Cancel-Culture der Weimarer Republik endete am 30. Januar 1933. Aus dem Radau einer Minderheit wurde Staatsterroismus. Wiederholt sich die Geschichte?
"Wehret den Anfängen" ist kein schlechtes Motto. Es hat sich im Umgang mit Neonazis bewährt. Es wäre auch der richtige Wahlspruch, wenn heute Minderheiten Verlage unter Druck setzten um missliebige Ansichten auszumerzen.
Wenn Verlage sich selbst zensieren und dem Dogmatismus einer radikalen Minderheit nachgeben, machen sie sich zum Handlanger der heutigen Bücherverbrenner. Menschenrechte wie Rede-, Forschungs- und Publikationsfreiheit sind nicht erst in Gefahr, wenn sie massenhaft verletzt werden.
Ich hab's Mal genauer erklàrt- muss ich weniger tippen
https://youtu.be/2OwLF6tC3MA