Wie gehen Sie mit Ihrer Prominenz um?
Das ist immer sehr ans Setting gebunden. In meinem Alltag empfinde ich mich nicht als prominente Person. Ich wohne ja am Bodensee und werde selten erkannt. Auf einer Buchmesse ist klar, dass ich von Leser:innen erkannt werde. Es erstaunt mich immer wieder, weil ich damals, als ich 14, 15 war, nicht wusste, wie die Autor:innen meiner Lieblingsbücher aussahen. Und ich freue mich einfach total. Es ist viel wertvoller für mich, jemanden vor mir stehen zu haben, der mir sagt, dass er mein Buch mochte, als es als Textnachricht oder Rezension zu lesen.
Wie erleben Sie denn als New Adult Autorin die Branche?
Inzwischen als offener als noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig aber immer noch als recht festgefahren in manchen Bereichen.
Haben Sie das Gefühl, Sie – auch im Sinne des Genres – werden vom klassischen Feuilleton oder Literaturbetrieb übersehen?
Ich bin mir relativ bewusst darüber, wen ich ansprechen möchte und wer meine Zielgruppe ist und habe nicht das Gefühl, ich bräuchte das als Bestätigung für mich selbst als Autorin. Aber es ist natürlich nach wie vor so, dass Romance und besonders New Adult eher als Trend, als Modeerscheinung, wahrgenommen wird, was mich persönlich eben auch als junge Frau traurig macht. Ich glaube, New Adult schließt gerade diese Lücke, die es bisher in der Literatur gab. Ich selbst habe Jugendliteratur gelesen und hatte dann das Gefühl, ich bin da rausgewachsen, habe mich gleichzeitig aber einfach in den erwachsenen Romances noch nicht wiedergefunden. Und dann kam New Adult ins Spiel. Es ist kein Trend, jung zu sein. Deswegen finde ich es schade, dass das Genre nicht nur als Trend abgestempelt wird, sondern, dass sich auch manchmal keine Mühe gegeben wird, es überhaupt verstehen zu wollen.
Und wie gehen Sie mit der Abwehr um?
Ich bin glücklicherweise in der Lage, das an mir abprallen zu lassen. Das direkte Feedback von denen, die ich erreichen will, ist für mich die beste Bestätigung. Ich finde es einfach wichtig, dass die Worte, die ich schreibe, Menschen berühren.
Was würden Sie sich vom Literaturbetrieb wünschen?
Unvoreingenommenheit und Interesse an unserem Genre und an uns Autorinnen. Und Respekt.