Den diesjährigen, mit rund 460.000 Euro dotierten Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis hat die französische Schriftstellerin Marion Brunet erhalten: "In schillernder und kristallklarer Prosa werden junge Menschen porträtiert, die sich gegen eine korrupte Gesellschaft auflehnen", begründete die Jury.
Ausschnitt aus der ALMA-Homepage
"Marion Brunets Bücher spielen in einer heftig brodelnden Gegenwart, in der Klimakrise und soziale Verwundbarkeit immer wieder Thema sind", führt die Jury aus "In ihren zeitgemäßen Erzählungen, die durch ihre Bezüge zu Mythen und Folklore zeitlos sind, erkundet Brunet die dunklen und gewalttätigen Seiten unserer Welt. Und die Gegenkräfte finden sich in Freundschaft, Solidarität und der Schönheit der Natur."
Die 1976 geborene und in Marseille wohnende Schriftstellerin hat 14 Kinder- und Jugenbücher verfasst, bislang ist noch keines auf Deutsch übersetzt worden. Ihr erster Roman "Frangine“ ("Schwester"), der 2013 bei Sarbacane erschienen ist, erzählt die Geschichte eines Bruders und einer Schwester, die bei zwei Müttern aufwachsen, die mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung Eltern wurden. "Frangine" wirft ein Schlaglicht auf die Homophobie, von der vor allem die Tochter der Familie betroffen ist.
