Wer so viel Stehvermögen aufbringt, der hat ein Ziel. Romance-Romane waren das Objekt des Begehrens, entsprechend die Stände von Lyx, One, Carlsen und vor allem Stand B122: die Bücherbüchse, die Titel mit Farbschnitten versieht und sich einiges für die Buchmesse exklusiv ausgedacht hatte, auch mit Signieraktionen mit sechs Autorinnen wie Stella Tack oder Lilly Lucas. "Oh, Du hast ja die Fingernägel neu lackiert!", bemerkt ein Mädchen und seine Freundin antwortet: "Ja, guck mal, das ist genau der Farbton wie hier auf dem Cover - gut, was?" Der ultimative Höhepunkt des Schlangestehens ist dann ein Selfie mit der Autorin.
Geduldig sind sie, die 13- bis 25-Jährigen, meist weiblich, einige haben ihre Freunde mitgezogen, die manchmal ungeduldig fragen, wie lange das wohl noch dauert und ob man eigentlich noch was anderes sehe auf dieser Messe. "Wir stehen das jetzt hier durch!", sagt eine, und eine andere meint trocken: "Im wahrsten Sinne des Wortes!", worauf alle in der Schlange zu lachen beginnen. Kritisch wird es immer dann, wenn die Schlange nicht weiter rückt, sondern steht. Im Gang H, der hinterste und sonst eher ruhige Gang, schnürt sich am Samstagmittag ein Knoten. Rund 500 Menschen stehen vorm Thalia-Stand H91, wo man Autoren wie Sebastian Fitzek treffen kann (im Moment sind gerade Ayla Dade und Lilly Lucas am Signieren); nichts bewegt sich mehr vor und zurück.