Debatte um Lisa Eckhart geht weiter

Kühne-Preis-Jury will alle Nominierten einbeziehen

17. August 2020
Redaktion Börsenblatt

Lisa Eckharts Ausladung sorgt weiter für Wellen beim Hamburger Harbour Front Festival: Die Jury des Kühne-Preises macht nun deutlich, dass sie alle ursprünglich nominierten Kandidat*innen des "Debütantensalons" in ihre Bewertung einbeziehen will – und damit auch Lisa Eckhart.

Nach dem Wirbel um die Ausladung der umstrittenen Kabarettistin (mehr dazu hier) steht inzwischen fest, wer an ihrer Stelle im "Debütantensalon" des Harbour Front Literaturfestivals in Hamburg lesen wird: Alard von Kittlitz stellt seinen Roman "Sonder" vor.

Die Teilnehmer*innen des „Debütantensalons“ stehen zugleich im Finale des Klaus-Michael Kühne-Preises 2020, der zum elften Mal das beste Debüt des Jahres prämiert. Die unabhängige Jury der Auszeichnung macht nun deutlich, dass sie ihre Amt wörtlich versteht: Sie nehme Alard von Kittlitz‘ Nachberufung zwar zur Kenntnis, werde aber alle Kandidatinnen und Kandidaten, die von der Vorjury benannt worden sind, in ihr Urteil einbeziehen.

Jury: Rein literarische Kriterien

Die Bewertung folge rein literarischen Kriterien, betonen die Juroren. Das dürfte damit auch für Lisa Eckhart gelten, die beim Salon eigentlich aus ihrem Roman "Omama" (Zsolnay) lesen sollte, dann aber wegen befürchteter Proteste und entsprechender Sicherheitsbedenken am Veranstaltungsort wieder ausgeladen wurde. Sie gehörte zu den acht Autor*innen, die aus 49 Bewerbungen für den diesjährigen Salon ausgewählt worden sind.

In der Jury sind vertreten:

  • Felix Bayer („Spiegel)
  • Stephanie Krawehl (Buchhandlung Lesesaal)
  • Stephan Lohr (früher NDR Kultur)
  • Meike Schnitzler („Brigitte“
  • Maximilian Probst („Zeit“)