Die Kabarettistin sollte aus ihrem Debütroman "Omama" (Zsolnay) lesen. Das Festival sagte den geplanten Auftritt jedoch in der vergangenen Woche ab, als der "Nochtspeicher" Sicherheitsbedenken äußerte. Befürchtet wurden Protestaktionen der linken Hamburger Szene. Im Nachhinein stellten die Betreiber des „Nochtspeichers“ dann klar, dass es keine konkreten Drohungen gegen Eckharts Auftritt gegeben habe – sondern lediglich Warnungen aus der Nachbarschaft (mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier).
Der "Nochtspeicher" habe auf Nachfrage des Festivals mitgeteilt, dass man hinsichtlich der Einschätzung zu erwartender Gewalttätigkeiten nicht zwischen Warnungen und Drohungen unterscheide und deshalb bei der Absage einer Veranstaltung mit Lisa Eckhart bleibe, teilt die Festivalleitung nun mit - und macht deutlich: "Das Harbour Front Literaturfestival hingegen unterscheidet, was die Gründe für die Ausladung einer Autorin angeht, sehr wohl zwischen Drohungen und Warnungen."
Daher habe man entschieden, alle vier Veranstaltungen mit allen acht Autor*innen und damit den gesamten "Debütantensalon" 2020 räumlich zu verlegen. Über eine geeignete Location führt das Festival derzeit Gespräche. Die ausgesprochene Wiedereinladung zur Lesung "in der gewohnten Form, aber an anderem Ort" wollte Lisa Eckhart trotzdem nicht annehmen. Auch nicht in einer digitalen Variante, die ebenfalls zur Diskussion stand.