Der italienische Schriftsteller Gianfranco Calligarich ist am 25. November im Alter von 85 Jahren gestorben. Das gab der Zsolnay Verlag in einer Mitteilung bekannt. Noch dieses Jahr ist sein letzter Roman "Wie ein wilder Gott" (Zsolnay), übersetzt von Karin Krieger, auf Deutsch erschienen.
Gianfranco Calligarich wurde 1939 in Asmara, Eritrea, geboren und stammte aus einer Triestiner Familie. Er wuchs in Mailand auf und ging später nach Rom, wo er als Journalist und Drehbuchautor tätig war. Sein Debütroman "Der letzte Sommer in der Stadt" ("L'ultima estate in città") erschien 1973 erstmals bei Garzianti. In den Jahren danach konzentrierte sich Calligarich auf das Schreiben von Drehbüchern für Fernsehen und Film, 1994 gründete er die Theatergruppe Teatro XX Secolo. 2002 meldete sich Calligarich literarisch mit einer Kurzgeschichtensammlung zurück ("Posta prioritaria", "Prioritätspost"), für "Privati abissi" ("Private Abgründe") gewann er 2011 den Bagutta-Preis und 2017 den Viareggio-Preis für "La malinconia dei Crusich" ("Melancholie der Kreuzritter"), die jedoch alle nicht übersetzt wurden.
Beinahe 50 Jahre nach seinem Debüt, feierte Calligarichs Roman "Der letzte Sommer in der Stadt" über einen Sommer in Rom sein Comeback und wurde in über 20 Ländern übersetzt. Bei Zsolnay erschien er 2022. Sein letzter Roman "Wie ein wilder Gott", im Original "Passeggiate con i cani", über den italienischen Kolonialismus ist dieses Jahr bei Zsolnay erschienen.