Was ist passiert? Auftreten sollen hätte Lisa Eckhart im "Nochtspeicher", einem historischen Speicher in der Bernhard-Nocht-Straße, in der es Veranstaltungen gibt: Live-Musik, Comedy, Literarisches, Poetry-Slam Reggae, Ska, Country. Er liegt in St. Pauli, zwischen Reeperbahn und Landungsbrücken, und auch wenn sich die Betreiber als "vehemente Gegner der 'Cancel Culture' " bezeichnen, haben sie Angst, dass die Veranstaltung gesprengt werden wird, mit Sach- und Personenschaden. In einer Mitteilung, die in den Medien veröffentlicht wurde, geben sie bekannt, dass sie gehört haben, dass sich ein Protest gegen Eckarts Auftritt formiere und es ein gestiegenes Aggressionspotenzial gebe.
Anlass dafür ist, dass Eckart mit einer Kunstfigur die Frage gestellt hat, "was wir tun, wenn die Unantastbaren beginnen, andere anzutasten". In einem Auftritt in der WDR-Sendung "Mitternachtsspitzen" 2018 hat sie gefragt, ob die Metoo-Bewegung nicht antisemitisch sei, da Harvey Weinstein, Woody Allen und Roman Polanski Juden seien. Der WDR hatte den Beitrag noch einmal auf Facebook geteilt.
Manfred Böckl, freier (!) Schriftsteller
wo gibt es denn eine linksradikale Meinungsdiktatur? Dass eine Veranstaltung mit der schillernden Frau Eckhart Gegenwind verursachen würde, war doch klar. Wenn der Veranstalter das jetzt nicht mehr will, dann hätte es meines Erachtens gereicht, dass er davon Abstand nimmt. Ich hätte Frau Eckhart soweiso nicht eingeladen, warum auch. Einen Polizeieinsatz zu fordern, finde ich lächerlich. Wo leben Sie denn? Demokratiegefährdend ist Ihre Meinung hier auch!
Guntram Gattner, unabhängiger Buchhändler
Vielleicht will er das auch nicht. „Ich bin es leid, wie wir seit Jahren darum kämpfen, daß NGOs und Antifa-Gruppen, die sich engagieren, um ihr Geld ringen und nur von Jahr zu Jahr Arbeitsverträge abschließen können. Sie müssen eine verläßliche Finanzierung haben“, sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast im März diesen Jahres in deutschen Bundestag.