Deprimierend mutlos
Dass die Leipziger Buchmesse nun zum dritten Mal in Folge ausfällt, geht in diesem Jahr allein auf die Kappe der zahlreichen absagenden Verlage. Diese agierten mittlerweile in einem Paralleluniversum, meint Michael Lemling.
Dass die Leipziger Buchmesse nun zum dritten Mal in Folge ausfällt, geht in diesem Jahr allein auf die Kappe der zahlreichen absagenden Verlage. Diese agierten mittlerweile in einem Paralleluniversum, meint Michael Lemling.
Die ausfallende Leipziger Buchmesse 2022 wird in der Geschichte des deutschen Buchhandels einen besonderen Stellenwert bekommen. Anders als die ausgefallenen Messen in den beiden Vorjahren, die der Corona-Pandemie zum Opfer fielen, findet Leipzig in diesem Jahr nicht statt, weil eine breite Phalanx der deutschsprachigen Verlage diese Messe nicht will und offensichtlich nicht nötig hat. Die atemraubende Erosion von festen Zusagen, empathischen Absichtserklärungen und verbürgter Loyalität, die wir in der vergangenen Woche beobachten konnten, ist ohne Beispiel und wird uns noch länger beschäftigen. Die jetzt eintreffenden Solidaritätserklärungen für die Leipziger Buchmesse 2023 von ausgerechnet jenen Verlagen, die ihr für dieses Jahr eben noch den Laufpass gegeben haben, sollen das verursachte Desaster kaschieren und führen hoffentlich nicht zum schnellen Übergang zum business as usual.
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