Auf Platz 3 landet das Lesemotiv Leichtlesen, das sich 11,9 Prozent vom Jugendbuch-Umsatzkuchen sichert. Es steht für das Bedürfnis nach unbeschwerter Lektüre, mit einfacher Sprache und geringer Komplexität bei Zeitebenen und Figuren. Ein weiterer Unterschied zum Lesemotiv Entspannen: Wer das Leichtlesen bevorzugt, will keine Reibung durch dramatische Wendepunkte wie Krankheit, Tod, Krieg – zumindest nicht in seiner aktuellen Kauf- und Lese-Situation. Eine typische Vertreterin dieses Lesemotivs ist Colleen Hoover.
Auffällig: Im Vergleich zu 2022 haben Bücher zum Lesemotiv Leichtlesen 19,1 Prozent der Umsätze eingebüßt, auch die Zahl der Novitäten ging zurück (minus 14 Prozent). Gut möglich, dass sich dahinter eine Verschiebung umsatzrelevanter Titel vom Jugendbuch ins Erwachsenen-Segment verbirgt. Denn in der Belletristik kletterte der Umsatz mit dem Lesemotiv Leichtlesen im selben Zeitraum um 23,1 Prozent nach oben, die Zahl der Novitäten um 23 Prozent. Nervenkitzeln liegt mit einem Umsatzanteil von 11,1 Prozent fast gleichauf mit Leichtlesen, kann jedoch mit einem Umsatzzuwachs von 16,7 Prozent gegenüber 2022 punkten. Die Zahl der Novitäten ging dagegen um 11 Prozent zurück – gegen den positiven Umsatztrend. Hier ist also noch Potenzial für die Verlagsprogramme.