Kindercomics? Mehr als bunte Bildchen

Viele Lesebiografien sind durch Kindercomics geprägt. Walt Disneys »Lustiges Taschenbuch« erscheint seit 1967, »Micky Maus« als Zeitschrift schon seit 1951. Zu jener Zeit hatten es Kindercomics noch schwer, durch den Haupteingang in den Buchhandel zu kommen.

Das Bild hat sich gewandelt. Das »Lustige Taschenbuch« schwächelt, dafür wächst das Angebot an Bildergeschichten für Kinder rasant. Ein wichtiger Indikator: Der seit 2010 stattfindende Gratis Comic Tag wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 10. Mai erstmals zum »Gratis Comic Tag für Kids«, mit 10 Verlagen und 21 kostenlos verteilten Comics. Zu den beteiligten Verlagen gehört auch, aber nicht nur, Reprodukt. Hier erscheint 2013 schon der erste Band von Patrick Wirbeleits und Uwe Heidschötters Serie »Kiste« – im ersten Kindercomic-Programm des Verlags, damals von Michael Groenewald aus der Taufe gehoben. Seit 2019 leitet Groenewald gemeinsam mit Sebastian Oehler den Kibitz Verlag, der sich ganz auf Kindercomics spezialisiert hat. Der Verlag ist heute die Heimat der »Kiste«-Comics und besonderer Titel wie Josephine Marks ausgezeichnetes Werk »Trip mit Tropf«.

Den Comic-Tag unterstützen weitere unabhängige Verlage wie Rotopol aus Kassel und die 2023 gestartete Edition Helden, die dezidiert Comics für Grundschüler und zur Lesemotivation herausgibt. Dabei sind zudem längst etablierte Comicverlage wie Splitter, Cross Cult, Egmont und Panini, bei denen Kindercomics nur einen Bruchteil des Programms ausmachen. Chinabooks macht ebenfalls mit – größter Importeur für Bücher aus chinesischen und taiwanesischen Verlagen, darunter auch viele Comics für Jugendliche und Erwachsene.