Schwarze Kinderbibliothek in Bremen

Offen für alle

27. Februar 2024
Christina Busse

Die erste Schwarze Kinderbibliothek hat vor einem Jahr in Bremen eröffnet. Mit ihrer diversitätsbewussten Kinderliteratur ist sie auch als Modell für andere Städte gefragt.

Ein Blick in die Schwarze Kinderbibliothek, die Sheeko Ismael mitleitet.

Wir sind positiv überfordert«, sagt Sheeko Ismail, Co-Leitung der ersten Schwarzen Kinderbibliothek in Deutschland. »Das Feedback ist überwältigend. Auf Anfrage von Unis, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen waren wir von München bis Berlin und Hamburg unterwegs, um unser Projekt vorzustellen.« Initiiert wurde das Angebot, weil ­Rassismus für viele Schwarze Menschen allgegenwärtig ist – auch im Kinder- und Jugendbuch. »Kinderbücher werden oft aus einer weißen und eurozentrischen Perspektive erzählt. Wir geben Schwarzen und afrodeutschen Kindern Zugang zu Büchern, in denen Schwarze Menschen die Hauptrolle spielen«, erläutert Ismail. »Wir zeigen ihnen Vorbilder, die sie inspirieren, motivieren und sie in ihrem Selbstwertgefühl stärken.«

Die Idee dazu hat Ismail von einer Fortbildung in Nordfrankreich mit nach Bremen gebracht. Im Mai 2022 ging das Projekt an einem provisorischen Standort mit Workshops für Familien an den Start. Mit großem Einsatz und dank intensiver Vernetzung – unter anderem kuratiert Ismail das Programm des jährlich in Bremen stattfindenden Black Story Month – gab es von der Kulturbehörde der Stadt für das Jahr 2023 eine Fördersumme von 30.000 Euro, sodass unter dem Motto »Gemeinsam lesen wir« im Szeneviertel Steintor eigene Räume angemietet und ausgestattet werden konnten. 

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