Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, hob hervor, dass die Branche – durch die Pandemie wirtschaftlich geschwächt – in diesem Jahr auf weitere Krisenfaktoren treffe. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Folgen erschütterten die Menschen und führten zu einer drastischen Verunsicherung und Konsumeinschränkung. »Es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass sich die allgemeine Kaufzurückhaltung auch im Buchhandel niederschlägt. Daneben setzen steigende Kosten und Beschaffungsengpässe etwa beim Papier Verlage und Buchhandlungen unter Druck«, führte Kraus vom Cleff aus.
Wie sehr die Druckkosten für Bücher steigen, machte der Hauptgeschäftsführer anhand von aktuellen Zahlen deutlich. Im Dezember 2021 seien die Druckkosten um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Januar und Februar habe der Anstieg schon gut zwölf Prozent betragen, im März 15,9 Prozent und im Mai sogar schon 21,1 Prozent.
Auch der Preis für grafische Papiere kenne nur eine Richtung. Im Mai beispielsweise habe er 58,2 Prozent über dem des Vorjahresmonats gelegen.
»Angesichts einer Wirtschaftskrise dieses historischen Ausmaßes ist die Politik gefragt, betroffene Branchen zu unterstützen. Für die Buchbranche wäre etwa die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Bücher auf null Prozent bei vollem Vorsteuerabzug, wie sie durch die EU-Gesetzgebung jetzt möglich ist, eine große Hilfe«, so der Hauptgeschäftsführer.