Prognose: "Das wird ein Bestseller"
Blogger Uwe Kalkowski, besser bekannt als "Der Kaffeehaussitzer", flaniert monatlich durch die Buchblogs und stellt besprochene Titel vor. Hier kommt seine Netzauslese für den Monat Februar.

Uwe Kalkowski
Blogger Uwe Kalkowski, besser bekannt als "Der Kaffeehaussitzer", flaniert monatlich durch die Buchblogs und stellt besprochene Titel vor. Hier kommt seine Netzauslese für den Monat Februar.
Uwe Kalkowski
Gerade in Zeiten wie diesen ist für mich die Beschäftigung mit Büchern ein Anker in einer aus den Fugen geratenen Welt.
Uwe Kalkowski
Am liebsten würde ich über die Bundestagswahl schreiben, mit der dieser Februar zu Ende gegangen ist und deren Ergebnis nicht nur mich vollkommen entsetzt hat. Doch in dieser Kolumne geht es um Fundstücke aus den Literaturblogs – und gerade in Zeiten wie diesen ist für mich die Beschäftigung mit Büchern ein Anker in einer aus den Fugen geratenen Welt.
Bei einer Norwegenreise hatte Bloggerin Alexandra Stiller Gelegenheit, mit der Autorin Marie Aubert über ihren Roman »Eigentlich bin ich nicht so« zu sprechen; es ging um den Schreibprozess und ihre Inspiration für die Geschichte. In ihrem Blog Bücherkaffee berichtet sie darüber.
Im Blog glasperlenspiel13 gibt es einen spannenden Beitrag über die Ausstellung »Deutsche Exilliteratur des Querido Verlags«, die in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig gerade zu Ende gegangen ist.
Der Blogname Feiner reiner Buchstoff gefällt mir ausgesprochen gut - ebenso wie die Texte, die dort von einem Bloggerteam veröffentlicht werden.
Uwe Kalkowski
Diese Leseempfehlung hätte eigentlich in die Januar-Kolumne gehört, aber ich habe sie jetzt erst entdeckt: In ihrem Blog Kulturgeschwätz hat Katharina Herrmann eine Zusammenstellung der runden Geburts- oder Todestage Literaturschaffender veröffentlicht, die 2025 anstehen. Und das sind beileibe nicht nur Thomas Mann (150. Geburtstag) und Rainer Maria Rilke (ebenso 150. Geburtstag), sondern viele andere auch; wie etwa Mascha Kaléko (50. Todestag), Sophie Tieck (250. Geburtstag) oder Jean Paul (200. Todestag). Eine feine Liste mit viel Hintergrundinformationen.
Der Blogname Feiner reiner Buchstoff gefällt mir ausgesprochen gut - ebenso wie die Texte, die dort von einem Bloggerteam veröffentlicht werden. Im Februar bin ich dort auf die Prognose »Das wird ein Bestseller« gestoßen; gemeint ist damit der Roman »Für Polina« von Takis Würger. Nachdem ich dessen Buch »Stella« ganz und gar fürchterlich fand, wäre es nun an der Zeit für eine neue Chance. Die Beschreibung von »Polina« macht jedenfalls sehr neugierig.
Monika Zeiners Roman "Villa Sternbald oder die Unschärfe der Jahre" ist bei mir unter dem Radar geblieben. Umso mehr freue ich mich, ihn durch die wunderbare Besprechung im Blog LiteraturReich entdeckt zu haben.
Uwe Kalkowski
Ein Buch mag noch so gut erzählt sein, doch eine schlechte Hintergrundrecherche kann einem das größte Lesevergnügen verhageln. Zumindest mir geht es so. Und ich bin damit nicht allein, wie ein Text im Blog oceanloveR zeigt: Bloggerin Ronja Brömme nimmt darin in einem Faktencheck den Roman »Über die See« von Mariette Navarro genüsslich auseinander.
Der Roman »Villa Sternbald oder die Unschärfe der Jahre« von Monika Zeiner ist ein Buch, das bei mir unter dem Radar geblieben ist. Umso mehr freue ich mich, ihn durch die wunderbare Besprechung im Blog LiteraturReich entdeckt zu haben.
»Gibt es den auktorialen Erzähler eigentlich wirklich? (Im Sinne eines ›allwissenden Erzählers‹)« - hinter dieser, auf den ersten Blick etwas sperrig klingenden Überschrift, verbirgt sich ein sehr lesenswerter Text im Blog von Sören Heim.
Vom Besuch in Tübingens Antiquariat Bader über den Roman »Die wunderbaren Jahre« von Reiner Kunze bis hin zur Bundestagswahl 2025 - ein toller Text im Blog Reklamekasper.
In ihrem Blog Nacht und Tag stellt Nicole Seifert die Klassiker »Dienstmädchen für ein Jahr« von Sigrid Boo und »In der Bucht« von Katherine Mansfield vor - letzterer wurde von ihr übersetzt und erscheint in der Klassiker-Reihe bei mare zusammen mit drei weiteren bibliophilen Schmuckstücken.
Der Roman »Die Kolonie« von Audrey Magee ist ebenfalls von Nicole Seifert übersetzt worden. Eine ausführliche und in die Tiefe gehende Besprechung gibt es im Blog Trouvailles Litteraires.
Und in meinem eigenen Blog Kaffeehaussitzer geht es um das Buch »Die Entscheidung« von Jens Bisky, der darin den Untergang der Weimarer Republik beschreibt. Ich habe es zusammen mit einem Brief an Friedrich Merz nach Berlin geschickt (mehr dazu hier) - in der Hoffnung, dass er wenigstens den letzten Satz des Buches liest, der da lautet: »Wer heute auf das Ende Weimars zurückblickt, weiß: Es ist politisch leichtfertig, nicht mit dem Schlimmsten zu rechnen.«
Nun endet die Kolumne doch mit einem politischen Bezug. Aber es wäre auch sehr seltsam, wenn nicht.
Bis zum nächsten Mal. Passen Sie auf sich auf.
Uwe Kalkowski ist seit über dreißig Jahren in der Buchbranche tätig und kennt sie aus verschiedenen Perspektiven: Als Buchhändler, als Absolvent des Studiengangs Verlagswirtschaft in Leipzig und als Mitarbeiter verschiedener Verlage. Seit 2019 arbeitet er als Produktmanager für den Eichborn Verlag in Köln.
Auf seinem Literaturblog Kaffeehaussitzer schreibt er über Bücher und Leseerlebnisse. Als Buchblog-Flaneur stellt er seit Januar auf boersenblatt.net monatlich zehn Fundstücke aus der Welt der Literaturblogs vor.