Mit der vollständigen Übernahme des Suhrkamp Verlags durch Dirk Möhrle würden alle Unternehmensanteile von Ulla Unseld-Berkéwicz, Witwe des langjährigen Verlegers Siegfried Unseld, und der Familie Ströher an den Unternehmer übergehen. Die Transaktion soll nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für Anfang November geplant sein.
Wie die "FAZ" berichtet, ist der Hamburger Investor Dirk Möhrle, der nach seinem BWL-Studium einen Gartenmarkt gründete und sieben Jahre die familieneigene Baumarktkette Max Bahr führte, ein "unbeschriebenes Blatt" im Literaturbetrieb. In den vergangenen zehn Jahren seiner Beteiligung habe er entdecken dürfen, "welche Bedeutung diesem Verlag und seinen Autoren zu eigen ist", sagte Möhrle gegenüber der Zeitung. Sein volles Vertrauen gelte dem Verleger Jonathan Landgrebe sowie der Geschäftsleitung mit Tanja Postpischil, den Abteilungsleitern und allen Mitarbeitern. Außerdem verspreche er "langfristig und mit vollem Engagement" seine Ressourcen einzubringen, um die verlegerisch unabhängige Arbeit zu sichern.
Sandra Kegel spekuliert in ihrem Artikel darüber, der Verkauf der Anteile an den Unternehmer sei ein weiteres Indiz dafür, dass selbst ein Verlag wie Suhrkamp derzeit unter extremem wirtschaftlichen Druck stehe.
Eine Börsenblatt-Anfrage an den Suhrkamp Verlag mit der Bittte um Bestätigung läuft.
Zum Artikel in der "FAZ": Suhrkamp erfährt Befreiungsschlag: Dirk Möhrle soll Inhaber des Verlags werden