30 Jahre Moritz Verlag

Statt gedruckter Chronik: Moritz spendet fürs Sozialwerk

21. November 2024
Stefan Hauck

Eine große solidarische Geste des Moritz Verlags zu seinem 30. Geburtstag: Da die unterhaltsame Verlagsgeschichte digital erscheint, fallen Druck und Versand weg – und die dafür bezifferten Kosten von 6.000 Euro spendet der Kinderbuchverlag an das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels.

Digitale Chronik des Moritz Verlags

Digitale Chronik des Moritz Verlags

30 Jahre ist zwar kein Jubiläum, aber ein gegebener Anlass zum Zurückblicken, dachten sich Moritz-Verlagsleiter Markus Weber und Verlagssprecherin Daniela Lang und luden elf Wegbegleiter:innen ein, sich anhand von 30 Büchern aus 30 Moritz-Jahren zu erinnern. Mit dabei sind die Illustrator:innen Antje Damm und Jörg Mühle, L’ecole-des-loisirs-Verleger Arthur Hubschmid, "1001 Buch"-Chefredakteur Franz Lettner, Kuratorin Maria Linsmann-Dege, Medienpädagogin Sylvia Näger, die frühere Moritz-Lektorin und -Marketingmanagerin Franziska Neuhaus, Literaturagentin Paula Peretti, Zentrum-Lesen-Mitgründerin Maria Riss, die frühere Moritz-Verlagsvertreterin und heutige EU-Parlamentarierin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sowie Moritz-Verleger Markus Weber. Ergänzt werden diese Beiträge durch allerhand Wissenswertes, Kurioses und Betrachtenswertes, das Daniela Lang in den Verlagsräumen der Kantstraße 12 in Frankfurt am Main gefunden und zusammengetragen hat. Optisch in Szene gesetzt hat diese Verlagsgeschichte Grafiker Max Bartholl, der seit vielen Jahren für den Moritz Verlag arbeitet. Zur Verlagsgeschichte geht es hier.

"Notlagen abmildern, in die Kolleg:innen unverschuldet geraten sind"

Anstelle eines gedruckten Buchs hat der Kinderbuchverlag den Rückblick als Download auf seiner Webseite www.moritzverlag.de/30Jahre veröffentlicht. Bis Weihnachten erscheint jeweils Dienstag und Donnerstag ein Beitrag; der Rückblick ist zum Jahreswechsel komplett. Die wegfallenden Druck- und vor allem Versandkosten in Höhe von 6.000 Euro spendet der Verlag an das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels. "Die Entscheidung, unseren Rückblick auf 30 Moritz-Jahre ausschließlich digital zu veröffentlichen, ist mir wahrlich nicht leichtgefallen, hängt unser Herz und Dasein doch am gedruckten Buch. Hinzukommt, dass Max Bartholl das Buch so toll gestaltet hat!", meint Moritz-Verleger Markus Weber. "Dennoch scheint mir dieses Projekt dafür geeignet, einmal eine digitale Strategie auszuprobieren und über Instagram mehr Leserinnen und Leser zu erreichen." Gleichzeitig sei schnell klar geworden, dass das Geld, das wir einsparen, nicht im Verlag verbleiben, sondern zu einer Spende werden sollte. "Dass die Summe nun dem Sozialwerk des Deutschen Buchhandels zugutekommt, war für mich nur naheliegend – denn als einer, der sein gesamtes berufliches Leben in der Buchbranche verbracht hat, möchte ich dazu beitragen, Notlagen, in die Kolleg:innen aus Sortiment oder Verlag unverschuldet geraten sind, ein wenig abzumildern."