Tsitsi Dangarembga hat in ihrem Grußwort die Geschichte von Dualla Misipo erzählt, der als erster Schwarzer literarischer Autor in Deutschland bekannt ist. Damit hat sie aufgezeigt, dass es bereits im 19. Jahrhundert in Deutschland „Schwarze Literatur“ gab. Deswegen waren für mich auch die Büchertische und die TWM Bibliothek (Theodor Wonja Michael Bibliothek) ein Highlight. Hier wurde deutlich, wie vielfältig Schwarze Kultur ist und dass diese bereits eine sehr lange Geschichte hat.
Auch die Art und Weise wie die Jury, die ebenfalls aus vier Schwarzen Personen bestand, die Kurzgeschichten bewertet hat, war neu für mich. Sie haben die einzelnen Texte kommentiert ohne zu richten und haben mit ihren Beiträgen Bedeutungsschichten eröffnet, die sonst für die Zuhörer*innen verborgen geblieben wären.
Ich hoffe, dass dieses Festival nächstes Jahr wieder stattfindet und dass es in Zukunft mehr Repräsentation von Schwarzen Autor*innen bei anderen Veranstaltungen geben wird. Ich denke das ist noch ein weiter Weg. In dem Grußwort von Pierrette Herzberger-Fofana, EU-Abgeordnete in der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz, ist deutlich geworden, dass es tiefgreifende strukturelle Veränderungen braucht, wie zum Beispiel neue Studienfächer für Schwarze Literatur.