Resonanzen - Schwarzes Literaturfestival

"Schwarze Ästhetiken präsentieren, analysieren, würdigen und feiern"

12. April 2022
Redaktion Börsenblatt

Ein Um-, Neu- und Weiterdenken von Perspektiven und Erfahrungen innerhalb der deutschsprachigen Literaturszene - das strebt das Schwarze Literaturfestival „Resonanzen“ vom 19. bis 21. Mai an. Kuratiert wird es von der Schriftstellerin und Aktivistin Sharon Dodua Otoo gemeinsam mit den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.

Schwarze deutschsprachige Belletristik hat eine lange, beachtliche Tradition, die in vielen Strömungen lebendig wurde. Vom ersten Roman des Schwarzen deutschen Autors Dualla Misipo zum Ende der Weimarer Republik bis hin zu aktuellen Titeln Schwarzer Autor*innen, die eine immer größere Wirkung erzielen“, heißt es auf der Website der Veranstaltung.

Doch es gibt auch Fragen aktueller Natur – etwa nach der Nominierung Schwarzer Schriftsteller:innen auf Preise wie dem Deutschen Buchpreis, nach dem Debüt eines Schwarzen auf Deutsch schreibenden männlichen Schriftstellers bei einem großen Publikumsverlag oder nach gut vernetzten und etablierten Literaturkritiker:innen, „die die Traditionen, Einflüsse und Bezüge von Autor:innen der afrikanischen Diaspora erkennen und zu deuten wissen“

„Resonanzen – Schwarzes Literaturfestival“, das von der Autorin Sharon Dodua Otoo kuratiert und konzepiert wurde, soll Raum für diese Fragen geben. Es will ein „Um-, Neu- und Weiterdenken von Perspektiven und Erfahrungen“ anstreben.

Im Rahmen des dreitägigen Literaturfestivals, 19. bis 21. Mai, tragen sechs Nachwuchs-Schriftsteller:innen bisher unveröffentlichte Texte zum Thema „Erbe“ vor. Eine vierköpfige Jury diskutiert im Anschluss an jede Lesung.

„Damit wird es den teilnehmenden Schriftsteller:innen und Literaturkritiker:innen gleich auf mehreren Ebenen gelingen, Schwarze Ästhetiken in der deutschsprachigen Literatur ins Zentrum zu rücken: Zu präsentieren, analysieren, würdigen und feiern“, heißt es im Veranstaltungstext weiter.

Ziel des Festvials sei es, zu einer wertschätzenden Auseinandersetzung mit Schwarzer deutschsprachiger Belletristik beizutragen, die über Schwarze Communities hinausführt.

Die Eröffnungsrede hält Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga. Ein Grußwort kommt von Pierrette Herzberger-Fofana, EU-Abgeordnete in der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz.

Neben den Jury-Diskussionen wird es außerdem eine Lesung von Ada Diagne, Gewinnerin des 1. Young Storyteller Awards 2021, geben und der Autor und Spoken Word Künstler Philipp Khabo Koepsell wird einen Vortrag über Schwarze Ästhetiken in der deutschsprachigen Literatur halten.

Das komplette Programm, Tickets und weitere Informationen gibt es auf der Website der Ruhrfestspiele: Ruhrfestspiele – Resonanzen - Schwarzes Literaturfestival