Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung

Übersetzerpreise an Herzke, Tretner und Pfister

1. Oktober 2021
Redaktion Börsenblatt

Die Übersetzerpreise der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung gehen in diesem Jahr an Ingo Herzke, Andreas Tretner und Manfred Pfister.

Das teilte die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung am 1. Oktober mit. Seit 1992 würdigt sie mit jährlich vergebenen Preisen die oft unterschätzte und öffentlich zu wenig gewürdigte Arbeit literarischer Übersetzer*innen. 2021 werden die Preise zum 30. Mal verliehen. Die Preisträger sind:

Den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis (Dotierung: 15.000 Euro) erhalte Ingo Herzke für seine "einfallsreichen, spielerischen Übersetzungen aus dem Englischen, namentlich von sprachlich auf so unterschiedliche Weise anspruchsvollen Autor*innen wie Paula Fox, Jonathan Safran Foer, A. L. Kennedy, Gary Shteyngart und Edward St Aubyn. Seine Übersetzungen zeichnen sich durch kongenialen Esprit, funkelnde Dialoge und Tempo aus."

Der Jane Scatcherd-Preis (Dotierung: 10.000 Euro) wird an Andreas Tretner verliehen. Tretner übersetzt seit dreißig Jahren Literatur aus dem Russischen sowie dem Tschechischen und Bulgarischen. Die Jury würdige sowohl seine "einfühlsamen und treffsicheren Übersetzungen von Autoren unterschiedlicher Genres, darunter die russischen Schriftsteller Pelewin und Sorokin, Topol aus Tschechien und Raditschkow aus Bulgarien, als auch sein Engagement für die Vermittlung der Literatur dieser Länder in Lesungen und Auftritten".

Manfred Pfister erhält den Paul Scheerbart-Preis (Dotierung: 5.000 Euro) für seine "kongeniale Übertragung der Gedichte des grandiosen englischen Naturlyriker des 19. Jahrhunderts John Clare, die damit erstmals auch einem deutschen Publikum zugänglich sind". Pfister habe für Clares Verse, die "der Natur abgelauscht scheinen", in Reim und Rhythmus im Deutschen einen Ton getroffen, der die Poesie und Sprachkunst des Originals einfühlsam wiedergebe. Auszuzeichnen seien auch die kluge Auswahl und Kommentierung dieser hellsichtigen Gedichte von universeller Aktualität.

Traditionell werden die Preise der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung während eines Dinners am Freitag der Frankfurter Buchmesse verliehen. Wie schon 2020 werde das aufgrund der pandemischen Lage auch in diesem Jahr nicht möglich sein, so dass die Preise bei einer digital übertragenen Veranstaltung am Mittwoch, 1. Dezember, im Studio des Tagesspiegel in Berlin verliehen werden.