Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung

Drei Übersetzerpreise vergeben

19. Juni 2024
Redaktion Börsenblatt

Um die oft unterschätzte und öffentlich zu wenig gewürdigte Arbeit literarischer Übersetzerinnen und Übersetzer zu ehren, vergibt die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung jährlich Preise. 2024 werden diese Drei ausgezeichnet: 

Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis 2024 an Stephan Kleiner

Stephan Kleiner sei ein äußerst vielseitiger und wendiger Übersetzer mit einem reichhaltigen Fundus von Autor:innen aus der aktuellen amerikanischen und britischen Gegenwartsliteratur, heißt es in der Mitteilung aus Hamburg (19. Juni): "Das Spektrum reicht von Hanya Yanagihara über Geoff Dyer und Nick Hornby bis zu Marlon James. Seine Übersetzungen, die auch viel Essayistisches aus der amerikanischen Zeitgeschichte von Tarantino bis Obama umfassen, zeichnen sich durch hohe Präzision und lockere stilistische Eleganz aus. Sie sind Leuchtzeichen lebendiger Kulturvermittlung." 

  • Der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. 

Jane Scatcherd-Preis 2024 an Verena von Koskull f

Ausgezeichnet werde Verena von Koskull für ihre genauen und unaufgeregt kunstvollen Übersetzungen aus dem Italienischen – bedeutende, stilistisch ganz unterschiedliche Romane von Autor:innen wie Alba de Céspedes, Marina Jarre, Antonio Scurati, Vincenzo Latronico, Igiaba Scebo oder Gian Marco Griffi. Verena von Koskull vereine ein untrüglich feines Gespür für Sprache mit tiefem Verständnis für kulturelle Besonderheiten; ihre Übersetzungen sind geprägt von unprätentiöser Klugheit.

  • Der Jane Scatcherd-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Paul Scheerbart-Preis 2024 an Olga Radetzkaja,

Den Paul Scheerbart-Preis 2024 für Lyrik-Übersetzungen erhält Olga Radetzkaja, Übersetzerin aus dem Russischen. Sie wird für ihre Übersetzung von Maria Stepanovas Lyrik-Bänden "Der Körper kehrt wieder" (2020), "Mädchen ohne Kleider" (2022) und "Winterpoem" (2023) ausgezeichnet. "In schwebender, leicht melancholischer Sprache, mit der ein Reich zwischen Traum und Wirklichkeit beschworen wird, zeichnet die Übersetzerin die in den Gedichten thematisierten verstörenden Tatsachen nach. Sie bewegt sich nah am Original entlang, verleiht aber der Sprache ihrer Übersetzung dennoch einen eigenständigen Ton."

  • Der Paul Scheerbart-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Preise werden am 18. Oktober 2024 zum 33. Mal im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen.