Die fünfköpfige Jury, der die Übersetzer:innen Christine Ammann, Maria Meinel und Thomas Weiler, der Germanist Dieter Martin und Bettina Schulte, Kulturredakteurin der Badischen Zeitung, angehörten, begründet ihre Entscheidung wie folgt: "Das Werk des US-amerikanischen Mathematikprofessors ist kein klassisches Sachbuch. Es ist eine Grenzüberschreitung in mehrfacher Hinsicht. Angeregt von den ‚Stilübungen‘ Raymond Queneaus dekliniert der Autor eine kubische Gleichung in immer neuen, sämtliche Register möglicher (Be-)Schreibungen ziehenden Stilvarianten durch und beweist damit nicht nur vielfach ihre Gültigkeit, sondern ein ums andere Mal, dass es auch in der vermeintlich abstrakten Strenge der ars mathematica an expressiven und imaginativen Möglichkeiten kein Ende haben kann. In jeweils nachgeordneten Texten werden die Beweise eingeordnet, kommentiert und auf ihre stilistischen Besonderheiten hin befragt.
Monika Niehaus und Bernd Schuh mussten nicht allein Sachverstand, Recherchearbeit und sprachliche Versiertheit in die Waagschale werfen – das unerlässliche Handwerkszeug bei aller Sachbuchübersetzerei –, sondern sich neben der Vielzahl vermittelter Sachgebiete und Theorien auch der gesamten sprachschöpferischen Klaviatur bedienen, Knittelverse nachdichten, sich auf Einsilber beschränken, die ‚Paranoia‘ einer Vorlage auf den deutschen Referenztext umschmieden, formelfromme Fachsprachen genauso souverän abbilden wie kryptische Tweets, chromatische Illustrationen, ein imaginiertes Drehbuch oder kruden akademischen Kaffeepausensprech.
Nicht zuletzt haben Niehaus und Schuh sogar eigene Beweise erfunden, wo sich das Verfahren des Originals nicht in die deutsche Sprache transferieren ließ – und damit ihrerseits die Grenzen "klassischen" Übersetzens spielerisch überschritten. Dass sich die Kombination aus Verspieltheit und Akkuratesse, die Christoph Martin Wieland gewiss zugesagt hätte, und die Begeisterung für die Schönheit der Mathematik in all ihren Spielarten auch in der deutschen Übersetzung umstandslos vermittelt, ist das große Verdienst von Monika Niehaus und Bernd Schuh."