Wenn man sich auf das Dach der Bundeskunsthalle in Bonn begibt, kann man dort eine Installation im Rahmen der Ausstellung "INTERACTIONS 2024" nicht nur sehen, sondern auch spielerisch begehen: Eine Hüpfburg in Form eines aufgeklappten und aufgestellten Buches.
Als Titel prangt in Versalien DAS KAPITAL auf dem Cover. "Das Kapital" als aufgeblasenes übergroßes Big Book, als auratisches Objekt. Man wünscht es sich auf die Agora der Frankfurter Buchmesse, ins Herz der Branche, verbunden mit der Frage: Worin besteht denn eigentlich unser Kapital? In Geschichten, Content, Creative Intellectual Property? Ja, aber wer produziert diese Inhalte?
Literatur wird nicht von Institutionen oder Unternehmen gemacht, auch nicht von Verlagen, sondern von den Autorinnen, die sie schreiben, und den Übersetzern, die sie in einer anderen Sprache neu schreiben. Und wer Literatur schafft, braucht Freiheiten – auch in Form von Zeit und Geld.