Gründer des Emons Verlags

Hejo Emons ist tot

22. August 2023
Redaktion Börsenblatt

1984 gründete er den Emons Verlag. Nun ist Hejo Emons am 20. August zwei Tage nach seinem 73. Geburtstag in seiner Heimatstadt Köln gestorben. „Er war ein Familienmensch, und so führte er seinen Verlag“, schreibt sein Verlagsteam in einem Nachruf.  

Hejo Emons

Hejo Emons, der volle Vornamen Hermann-Josef, wurde am 18. August 1950 in Köln geboren und gründete 1984 seinen gleichnamigen Regionalverlag in Köln. Mit dem ersten Köln-Krimi „Tödlicher Klüngel“ von Christoph Gottwald wurde Emons zum Wegbereiter des Genres „Regionalkrimi“.  In der mittlerweile fast vierzigjährigen Verlagsgeschichte gab der Verleger zahlreiche Krimireihen, Historische Romane und Sachbücher heraus. Große Bekanntheit hat auch die inzwischen über 350 Titel starke Reihe „111 Orte, die man gesehen haben muss“ erreicht.

2007 gründete der bekennende Italien-Fan mit Partnern in Rom den Verlag „Emons Italia“. 2012 rief er mit Kollegen das Kölner Krimifestival „Crime Cologne“ ins Leben. 2014 wurde er für seine Verdienste um die deutschsprachige Kriminalliteratur mit dem Ehrenglauser-Preis der Autorenvereinigung Syndikat ausgezeichnet. 2019 übernahm er den Dortmunder Grafit Verlag, dessen Krimiprogramm unter dem Dach von Emons weitergeführt wird. 2022 erhielt Emons den Deutschen Verlagspreis.


Doch nicht nur als Verleger war Hejo Emons aktiv. Als Gesellschafter der Wüste Film West produzierte er Filme wie „Solino“, „Emmas Glück“ und die Bestseller-Verfilmung von Andrea Maria Schenkels „Tannöd“.

„Wir verdanken ihm mehr, als wir in Worte fassen können"

„Wir trauern“, schreibt der Emons Verlag in einem Instagram-Beitrag. „Hejo war nicht nur unser Verlagsleiter, er war Ehemann, Vater, Großvater, Bruder, Vertrauter, Wegbegleiter, Freund. Seine Tür war immer offen.“

Für alle habe er nicht nur in beruflichen Belangen ein offenes Ohr gehabt. „Man wusste immer, er war da, nahm Anteil auf seine zurückhaltende, ganz selbstverständliche Art und Weise. Er vergaß keinen unserer Geburtstage, auf der Buchmesse schmierte er uns Butterbrote, brachte uns aus seinem Urlaub jedes Jahr einen Laib Käse mit, und im Sommer ging er durch den Verlag und verteilte Eis. Diese Rituale waren ihm und uns wichtig. Er war ein Familienmensch, und so führte er seinen Verlag“, heißt es im Nachruf weiter.

„Wir verdanken ihm mehr, als wir in Worte fassen können. Sein Geist, sein Humor und seine Empathie werden uns sehr fehlen. Die Tage, die er in all den Jahren nicht im Büro war, lassen sich an den Händen abzählen. Er liebte seine Arbeit, sein Lebenswerk, den Verlag. Bis zuletzt. Auch wenn wir wussten, dass Hejo krank war, stehen wir fassungslos vor seinem leeren Büro. Nicht mehr mit ihm sprechen zu können, ist unbegreifbar und wird es bleiben.“

Die Zukunft des Verlags habe Hejo Emons schon lange geregelt. Seine Tochter Franziska Emons-Hausen wird den Verlag fortführen.

Hejo Emons mit seiner Tochter Franziska Emons-Hausen.