Aktion gegen KI in der Kinderbuchbranche

#BuchBrauchtMensch

15. November 2024
Redaktion Börsenblatt

Mehr als 200 Akteur:innen aus der Kinderbuchbranche haben sich zur Aktion #BuchBrauchtMensch zusammengeschlossen, um sich gegen den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Bereich des Kinder- und Jugendbuchs zu positionieren.

Illustration zur Aktion #BuchBrauchtMensch

Insbesondere Illustrator:innen, Autor:innen, Blogger:innen und Übersetzer:innen haben sich für die gemeinsame Social-Media-Aktion gegen den Einsatz von KI im Bereich Kinder- und Jugendbuch zusammengetan. 

Sie kritisieren insbesondere, dass KI-Modelle wie "Midjourney" oder "ChatGPT" mit Bildern oder Texten trainiert wurden, die privat oder uhreberrechtlich geschützt sind. Diese unrechtmäßige Verwendung habe für die Kreativschaffenden existenzielle Folgen.

"Nutzer:innen der KI-Modelle können [...] nicht nur Inhalte, sondern auch Namen und Stile von Künstler:innen benutzen, deren Werke gegen ihren Willen zum KI-Training verwendet wurden", erklärt die Illustratorin Iris Luckhaus in einem Argumentationspapier, das sie für die Akteur:innen erstellt hat. "So entstandene Werke werden kommerziell verwertet, z.T. in direkter Konkurrenz zu den Originalen, die für das Training benutzt wurden. Die Urheber:innen erhalten dafür keinen Cent."

Außerdem führen die Akteur:innen in ihrer Pressemitteilung eine Studie der Unesco an, die zeige, dass KIs rassistische und homophobe Klischees und Geschlechterstereotype (re)produzierten. Zudem kritisieren sie KI auch aus einer Nachhaltigkeitsperspektive, denn das Training von KI-Modellen sei ein energieintensiver Prozess. 

 

Initiiert wurde die Social-Media-Aktion von der Kinderbuchbloggerin Eliane Fischer, die auf Instagram unter @mintundmalve zu finden ist. "Wir möchten die Arbeit von Illustrator:innen und anderen Buchschaffenden, ihre Kreativität, ihren Sachverstand, ihr Können und ihr Herzblut als unermesslich wertvollen und einzigartigen Beitrag zu Kunst und Kultur in den Fokus rücken. Wir hoffen, dass alle Beteiligten sich Gedanken über die Nutzung von KI in der Kinder-und Jugendliteratur und ihre Folgen – insbesondere für das Berufsfeld der Illustration– machen und möglichst darauf verzichten.“

Die Aktion ist auch vor dem Hintergrund entstanden, dass zuletzt die Stiftung Lesen und der Oetinger Verlag aufgrund KI-generierter Werbebilder bzw. Cover in die Kritik geraten waren.