Marktforschung

Kundenstimmung: Enttäuschungsprophylaxe

30. März 2022
Christina Schulte

Es bedarf einer Alltagsalphabetisierung, damit die Menschen wieder unter Menschen gehen, sagt der Psychologe Stephan Grünewald. Schockstarre und Ohnmacht durch Pandemie und Krieg müssen aufgebrochen werden. Keine leichte Zeit für den Einzelhandel, aber eine gute Zeit für Bücher?  

Zwei Jahre Dauerpandemie und jetzt der grausame Ukraine-Krieg. Was macht das mit den Konsument:innen?
Kurz vor Kriegsbeginn haben wir eine Studie durchgeführt und dabei festgestellt, dass viele Menschen in einem fatalistischen Zustand und überwiegend resigniert sind. Sie haben das Gefühl, dass sie alles versucht haben, um die Pandemie zu beenden, aber dennoch nicht aus der Misere herauskommen. Die Menschen haben sich in einer Art Enttäuschungsprophylaxe eingerichtet und befinden sich in einer Melancholie, fast in einer kleinen Depression. Sie sind antriebsarm, lustlos und geprägt von einer abwartenden Schicksalsergebenheit. Wir bezeichnen diesen Seelenzustand als Melancovid. Als der Krieg begann, haben wir weitere intensive Gespräch geführt.

Mit Börsenblatt Plus ins Branchengeschehen eintauchen

Sie wollen diesen B+-Artikel weiterlesen?
Nutzen Sie unsere B+-Angebote ab 5 €/Monat:

Abo-Angebote

Börsenvereinsmitglieder und Abonnierende des Print-Heftes können B+-Inhalte nach Registrierung ohne zusätzliche Kosten lesen.

Mit B+ haben Sie Zugriff auf alle Plus-Artikel sowie auf das aktuelle E-Paper und das Heft-Archiv seit 2019.

Um B+ zu abonnieren/nutzen, müssen Sie sich bei Börsenblatt Online registrieren.