Als Teil des Buchladenkollektivs im Buchladen am Kornmarkt in Wetzlar 1990 konfrontierte uns der Einmarsch des Irak in Kuwait und der dann eskalierende Kriegseintritt einer Koalition unter Führung der USA mit einer Kriegsrealität, die insbesondere für die jüngere Generation eine neue Bedrohung darstellte. Schon damals diskutierten wir über den Buchhandel als kommunikativem Raum. Im Grunde genommen nichts Neues. In der Tradition des Verbands Linker Buchhandlungen machten politische, inhabergeführte Buchhandlungen in ihren Räumen gemeinsame Diskussionsangebote. Und so war klar, die Buchhandlung als Treffpunkt, als Materiallager, als Ort für Aktivisten, als Ort nächtlicher Flugblattschreibender, als Litfaßsäule für regelmäßige Infos im Schaufenster, als Verteilerort, öffnete sich politischen Aktionen.