Als Expertin für New Adult bestellt Josephine Wunderberg in der Buchhandlung Erlesenes & Büchergilde in Mainz die Novitäten. Die Auszubildende ordert Titel, die sie gelesen hat und gern mag – und Bücher, die sie nicht selber kennt, von denen sie aber glaubt, dass sie in der Buchhandlung gekauft werden. Generell gilt: Bei Erlesenes & Büchergilde wird bestellt, was zum Laden passt. »In unserem großen New-Adult-Regal befinden sich mehrheitlich Bücher, die nicht komplett Mainstream sind«, sagt Wunderberg. Sie berücksichtigt Indie-Verlage, bevorzugt Stand-alones gegenüber Serien – und präsentiert Liebesromane, von denen sie gehört hat, vor allem via Social Media. Diese Info-Kanäle sind für Wunderberg eine wichtige Inspiration: »So haben wir immer etwas da, wenn danach gefragt wird.« Meist bestellt Wunderberg nur ein Exemplar, »bei Titeln, bei denen wir wissen, dass sie gut gehen, auch mal drei oder fünf Exemplare«.
Eine Bevorratung, etwa von Sonderausgaben mit Farbschnitt, meidet sie ebenso wie Titel von Selfpublisher:innen. Gelegentlich stehen die Bücher sowohl im Belletristik- als auch im Jugendbuchregal. Bei der Beratungsintensität beobachtet Josephine Wunderberg drei Kategorien von Kund:innen. »Bei jungen Leser:innen, die für sich selbst Lesestoff suchen, müssen wir kaum beraten. Die finden ihre Bücher meist allein.« Die zweite Gruppe besteht aus jungen Leuten, die für Freund:innen Geschenke suchen: »Hier müssen wir ein bisschen beraten, denn die suchen oft Titel, die nicht so bekannt sind.« Bei der älteren Kundschaft schließlich, die für junge Leser:innen Geschenke sucht, fällt das Beratungsgespräch am intensivsten aus.