"Wäre dies der letzte Tag meines Lebens, würde ich tun wollen, was ich heute muss?" An dieser Frage hat Steve Jobs sein Leben ausgerichtet.
Von Warren Buffet ist überliefert, dass er mit einer List von fünf – und nicht mehr! – Prioritäten für die nächsten fünf Jahre arbeitete. Alles Weitere würde ablenken: Sich klare Ziele setzen. Und daran arbeiten.
Ganz viele der von mir Befragten thematisierten Selbstdistanz und Humor, also die Fähigkeit, über sich selbst und die Situation notfalls auch lachen zu können. Nicht zu viel grübeln, ins Tun kommen.
Und Entdramatisierung: eine gewisse Leichtigkeit. Gefühle zulassen, aber nicht darin hängen bleiben. An überwundene Nicht-Erfolge denken und sich eingestehen, wie sehr man daran gewachsen ist.
Gelassenheit. Mit sich selbst gnädig sein. Nett über sich denken. Sich nicht gegen das wehren, was ist.
Ambivalenz, Trauer, Kummer und Schmerz als zum Leben gehörend akzeptieren. Probleme auch als Chance sehen. Unterscheiden zwischen dem, was wir ändern können – und das aktiv angehen, und dem, was wir nicht ändern können und das annehmen. Mut braucht Demut als Partner.
Oft hörte ich, es helfe, die kleinen Dinge zu sehen und sich in der Natur zu bewegen. Überhaupt: Bewegung. Spazieren, schwimmen, Jonglieren, Gartenarbeit, Handarbeit… die Liste der Vorschläge ist lang.
Spielen. Gerne auch mit Kindern.
Musik wurde häufig genannt, ein Lied singen – aus lauter Kehle, ins Konzert gehen.
Aber auch kreativ sein, etwas schaffen, ein Bild malen, einen Kuchen backen, Kochen, Selbstfürsorge, gut zu sich selbst sein, gesund leben.
Sich Pausen gönnen, Rückzugsräume, auch und gerade in Homeoffice-Zeiten, in denen die Arbeit buchstäblich bis in die Schlafzimmer vorgerückt ist. Ausreichend Schlaf, vielleicht meditieren. Atmen. Bewusste Langsamkeit üben.
Lesen. Zum Beispiel auch die alten Stoiker: Epiktet, Seneca, Marc Aurel. Aber auch einfach, um Distanz zu gewinnen, abzutauchen – wem sage ich das?
"Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele", sagt Pablo Picasso. Ausstellungen besuchen und sich darauf einlassen gerade, wenn man nicht genau versteht, was der oder die Künstler*in einem damit sagen will.
Gute Freundschaften pflegen und tragfähige Beziehungen, Hilfsbereitschaft, andere zu halten – und selbst gehalten zu werden. Um Unterstützung bitten. Wissen, dass man nicht allein ist.
Vertrauen können – und das üben.
Vorfreude empfinden und sich daran freuen.
Dankbarkeit kultivieren.
Und dann kam – vor allem von den Psychologen – ein Wort immer wieder: Selbstwirksamkeit: Das Wissen darum, etwas bewegen, etwas bewirken zu können. Für eine Sache stehen. Sich für Werte einsetzen. Für sie kämpfen. Einen Sinn sehen, in dem, was man tut. Dem eigenen Tun Bedeutung zusprechen. Relevant sein in dem, was man tut. Für sich selbst. Und für andere.
danke für den wunderbaren Artikel!
Ich denke, wir verlieren sicher nicht die Freude an unserer Arbeit, wie auch unsere Kund*innen uns dafür schätzen, dass wir unverdrossen aufmerksam ihren Wünschen nachgehen. Meine Mitarbeiterinnen und ich erleben so viel Anerkennung von Kundenseite, dass Schwierigkeiten und Krisen uns auch nicht aus der Bahn geworfen haben.
In Ihren Vorschlägen entdecken wir dennoch einiges, was wir zusätzlich beherzigen können.
Buchhandel macht jedenfalls weiterhin Laune.
Ulrike Schmidt, Buchhandlung Schmidt, Schwäbisch Gmünd