Nachhaltigkeit: Tessloff macht sich auf den 1,5 Grad-Weg

"Jedes Zehntel Grad hilft"

29. Mai 2024
von Sabine Cronau

Der Tessloff Verlag baut seine Nachhaltigkeitsstrategie weiter aus - und setzt dabei auf das Frankfurter Start-up "right°. based on science". Es hat ein Analysemodell entwickelt, mit dem sich die Klimawirkung von Firmen in Celsius-Grade fassen lässt. Was ändert sich dadurch? Ein Interview mit Tessloff-Verlegerin Katja Meinecke-Meurer und Markus Wilhelm von Publisher Consultants.

Markus Wilhelm und Katja Meinecke-Meurer

Markus Wilhelm und Katja Meinecke-Meurer

Zum Hintergrund

Vor einem Jahr hat Tessloff mit dem Börsenblatt schon einmal über das Thema Nachhaltigkeit gesprochen (mehr dazu hier). Im Verlag gibt es inzwischen eine Nachhaltigkeitsbeauftragte, das Unternehmen arbeitet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (mehr dazu hier) und hat Nachhaltigkeit nicht nur als Projekt, sondern als Strategie im Verlag verankert.

Jetzt geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter - und folgt dem 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Wie das genau aussieht, erklärt Verlegerin Katja Meinecke-Meurer am 6. Juni bei den Böv-Fokustagen in Frankfurt am Main (zum Programm).- zusammen mit Berater Markus Wilhelm, geschäftsführender Gesellschafter bei Publisher Consultants. Im folgenden Interview geben die beiden einen ersten Ausblick.

Als Kulturbranche sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und selbst die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten.

Katja Meinecke-Meurer, Tessloff

Mit dem Pariser Klimaschutzbkommen von 2015 soll die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Die Weltgemeinschaft wird diese Messlatte wohl reißen. Warum macht sich Tessloff, unterstützt von Publisher Consultants, trotzdem auf den Weg?

Markus Wilhelm: Tagtäglich sehen und erleben wir die ökologischen Auswirkungen des Klimawandels, es ist höchste Zeit, nicht nur darüber zu schreiben und große Worte zu sprechen, sondern sich selbst Ziele und Maßnahmen zu setzen und sie umzusetzen. Es ist ein Zeichen größter Dringlichkeit und Notwendigkeit, hier aktiv zu werden und als Branche eine verantwortungsvolle Rolle und der Gesellschaft gegenüber zu übernehmen.

Katja Meinecke-Meurer: Ich bin der Meinung: Nichtstun ist keine Option. Lasst uns lieber gemeinsam positive Zukunftsbilder entwerfen, Lösungen finden und ins Handeln kommen. Jedes zehntel Grad hilft. Die Motivation für dieses Handeln hat mehrere Dimensionen.

  • Erstens: Verantwortung für ein intaktes Ökosystem und ein gesundes Klima.
  • Zweitens: Verantwortung für das ökonomische Gleichgewicht unserer Wirtschaft, das aus meiner Sicht untrennbar mit dem ökologischen Gleichgewicht verbunden ist.
  • Drittens: Verantwortung für die Gesellschaft und insbesondere für die Kinder, deren Lebenswelt wir hier gerade aufs Spiel setzen. Besonders der letzte Aspekt liegt uns als Kinderbuchverlag natürlich ganz besonders am Herzen! Als Kulturbranche sind wir zudem ein relevantes Sprachrohr der Gesellschaft und sollten unbedingt mit gutem Beispiel vorangehen und selbst die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten.

Wir haben als Weltgemeinschaft das globale Klimaziel von einer Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius beschlossen. Daher macht es auch nur Sinn, die eigenen Ziele in derselben Einheit, also einer konkreten Gradzahl, zu messen.

Markus Wilhelm, Publisher Consultants

Sie haben Nachhaltigkeit als Strategie im Verlag verankert. Jetzt gehen Sie noch einen Schritt weiter und verpflichten das Unternehmen auf die „Paris-Aligned-Strategy“. Warum ist das notwendig - wenn Tessloff ohnehin schon nachhaltig wirtschaftet?

Katja Meinecke-Meurer: Das ist richtig, wir heben mittlerweile zahlreiche grüne Potenziale bei uns im Verlag. Als wir dann auf das XDC-Modell von right° gestoßen sind, wussten wir aber: Das ist es. Endlich können wir all unsere Werte und Maßnahmen einfach und klar in Bezug zum Pariser Klimaschutzziel setzen, denn das ist ja unser Ziel. Das Modell ist zudem verständlich, wissenschaftlich begründet, stark handlungsorientiert und gut kommunizierbar. Wir haben daraus nun bereits sehr konkrete Ziele und Maßnahmen abgeleitet.

Markus Wilhelm: Das geht besonders gut, wenn man CO2e-Äquivalente nicht mit einer Anzahl Kaffeetassen vergleicht, sondern mit der Klimawirkung von Verlagen. Dieser Kaffeetassen-Vergleich wird ja zur Erklärung immer wieder gerne genommen, ist aber in etwa so als würde man Äpfel mit Kirschen (!) vergleichen. Das ist einfach Quatsch.

Wir haben als Weltgemeinschaft das globale Klimaziel von einer Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius beschlossen. Daher macht es auch nur Sinn, die eigenen Ziele in derselben Einheit, also einer konkreten und leicht verständlichen Gradzahl, zu messen. Wenn wir eine glaubwürdige Botschaft nach außen transportieren wollen, müssen wir einen längeren Zeitraum betrachten und nachvollziehbaren Weg gehen. Es geht ja am Ende auch um Wettbewerbsvorteile, um eine Stärkung der eigenen wirtschaftlichen Kraft und um eine Transformation, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Die Klimawirkung der Branche liegt aktuell bei 4 bis 6 Grad Celsius, mit einer Tendenz zu 6 Grad Celsius. Tessloff macht da keine Ausnahme.

Katja Meinecke-Meurer

Wie hoch ist die Klimawirkung von Tessloff aktuell – und durch welche konkreten Schritte lässt sich das 1,5 Grad-Ziel für den Verlag erreichen?

Katja Meinecke-Meurer: Das Ziel ist viel wichtiger als der Startpunkt. Und unser aller Ziel muss es sein, einen Pfad zu beschreiten, der die Temperaturwirkung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad Celsius hält. Da hat es uns natürlich sehr überrascht, dass die Klimawirkung der Branche aktuell bei 4 bis 6 Grad Celsius mit einer Tendenz zu 6 Grad Celsius liegt. Tessloff macht da keine Ausnahme.

Markus Wilhelm: Das Wesentliche ist, aus den vorliegenden Zahlen, Daten, Fakten die für mein Unternehmen richtigen Maßnahmen abzuleiten, um auf den 1,5 Grad-Pfad zu kommen. Es ist im Grunde egal, wo ich heute stehe und was meine Ausgangswerte sind. Das muss ich noch mal betonen: Es ist wirklich komplett egal, welche Klimawirkung ich heute habe, ich muss nur wissen, wo ich stehe und die entsprechenden Maßnahmen für die kommenden Jahre ableiten.

Die Formel zu Berechnung der Klimawirkung besteht aus zwei entscheidenden Aspekten, die gemeinsam betrachtet und verknüpft werden: aus Daten der Ökologie und der Ökonomie.

Markus Wilhelm

Wie lässt sich das überhaupt messen? Oder reden wir hier von groben Schätzungen?

Markus Wilhelm: Das lässt sich sogar sehr genau und präzise messen: unser Partner "right° based on science" hat eine validierte Metrik entwickelt, um die Klimawirkung von Unternehmen exakt bestimmen zu können. Dazu werden grundlegende Daten des Unternehmens und komplexe, wissenschaftliche Modelle (etwa das Klimamodell des Weltklimarats) ins Verhältnis gesetzt – so kann die Grad-Wirkung ermittelt werden.

Die Formel zu Berechnung der Klimawirkung besteht aus zwei entscheidenden Aspekten, die gemeinsam betrachtet und verknüpft werden: zum einen aus Daten der Ökologie, also aus Emissionsdaten wie sie in einer CO2e-Bilanzierung für Scope 1, 2 und 3 berechnet werden, zum anderen aus Daten der Ökonomie, die in die Berechnung mit einbezogen werden. Dazu gehören die Bruttowertschöpfung, der Umsatz, die EBIT-Daten von Unternehmen und die Feststellung in welchen, weltweit anerkannten NACE-Sektoren das Unternehmen tätig ist (NACE = Statistische Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft)

Vor allem der Einbezug der Ökonomie ist absolut essenziell für die Berechnung der Klimawirkung. Wir wollen als Gesellschaft ja weiter bestehen, wir brauchen eine funktionierende Wirtschaft, eine gute Wertschöpfung, Fortschritt, Werte. Diese Verknüpfung von all diesen Informationen macht dieses Modell sehr präzise und transparent. Zusätzlich werden die Modelle laufend aktualisiert beziehungsweise den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.

Und der Vorteil ist natürlich auch die schon oben genannte Umwandlung von eindeutigen Daten und Zahlen in einen leicht verständlichen Wert: eine Grad-Zahl. Mit diesem Wert kann wirklich jeder Mensch etwas anfangen.

Wir haben uns monatelang intensiv mit allen Modellen beschäftigt und dies ist das einzige, das wirklich Sinn macht.

Katja Meinecke-Meurer

Geht es bei der Zusammenarbeit von Tessloff und Publishers Consultants auch darum, Standards für die Branche zu setzen, eine Blaupause für den 1,5 Grad-Pfad zu entwickeln?

Markus Wilhelm: Ja, natürlich. Gemeinsam mit Tessloff verstehen wir Publisher Consultants uns als Impulsgeber und Motivator in der Nachhaltigkeit und fokussieren Standards für kleine, mittlere und große Unternehmen.

Wir haben in den letzten Jahren einen enormen Wissensstand erreicht und mit unseren Partnern von ConClimate (zur Klimabilanzierung) und "right° based on science" (zur Klimawirkung) zwei renommierte und wissenschaftlich fundierte Unternehmen an der Seite. Das Themenfeld zur Nachhaltigkeit ist immens und verändert sich täglich, die Komplexität sollte man nicht unterschätzen

Katja Meinecke-Meurer: Wir haben uns monatelang intensiv mit allen Modellen beschäftigt und dies ist das einzige, das wirklich Sinn macht, nicht nur für uns als Wirtschaftsunternehmen, sondern auch für die Kommunikation dem Kunden gegenüber.

Der größte Hebel für alle Unternehmen und speziell auch für Verlage liegt in der Fertigung und im Transport.

Katja Meinecke-Meurer

Wo liegt der größte Hebel? Und wo die größte Herausforderung bei der Berechnung?

Katja Meinecke-Meurer: Der größte Hebel für alle Unternehmen und speziell auch für Verlage liegt in der Fertigung und im Transport, also im Scope 3 einer Klimabilanzierung. Das verwundert sicherlich niemanden aus der Branche.

Markus Wilhelm: Die größte Herausforderung in der Berechnung liegt insbesondere darin, im Vorfeld die Daten zu sammeln und die Daten auch valide zu bekommen. Aber auch dafür gibt es heute zahlreiche, professionelle Tools, die unterstützen können und natürlich auch Berater:innen mit dem notwendigen Wissen, damit diese Berechnung zuverlässig und schnell geht.

Das ist ein essentieller Aspekt, den man unbedingt beachten muss: Die Klimawirkung kann nur anhand von validen Daten ermittelt werden. Wenn meine Daten nicht gesichert oder gar geschätzt sind, dann kommt auch kein sinnvoller Pfad raus.

Fließt das Thema Datenverarbeitung / Rechenzentren, das ja immer wichtiger wird, mit in die Berechnung ein?

Katja Meinecke-Meurer: Ja, das ist aber – ehrlich gesagt – für publizierende Unternehmen kein allzu großer Hebel. Rückblickend war es für uns als Verlag zu Beginn unserer Reise zur Nachhaltigkeit erst einmal notwendig, eine Wesentlichkeitsanalyse zu machen, um dann im weiteren Verlauf Maßnahmen, konkrete Ziele und eine klare Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten.

Natürlich hat uns da auch die Erstellung unseres Nachhaltigkeitsberichtes nach dem DNK sehr geholfen. Die Datenerhebung ist bei uns mittlerweile ein stetiger Prozess, eine Nachhaltigkeitsreise endet ja nicht mit der Veröffentlichung eines Berichts.

Gemäß unserer Klimastrategie werden wir das 1,5 Grad-Ziel bis 2050 erreichen, gegebenenfalls früher. Das ist also kein Kurztrip, sondern eher Langstrecke.

Katja Meinecke-Meurer

Wann wollen Sie das 1,5-Grad-Ziel erreicht haben?

Katja Meinecke-Meurer: Gemäß unserer Klimastrategie werden wir dieses Ziel bis 2050 erreichen, gegebenenfalls früher. Das ist also kein Kurztrip, sondern eher Langstrecke. Deswegen ist auch ein Blick auf die Meilensteine wichtig, die wir für unseren Weg definiert haben. Dazu gehört beispielsweise, dass wir unser Engagement für Leseförderung und Demokratie intensivieren und unsere CO2e-Emissionen in der Herstellung unserer Produkte bis 2025 um 25 Prozent senken wollen.

Nicht zuletzt: Was kostet das alles? Wie viel hat Tessloff in den vergangenen beiden Jahren in Nachhaltigkeit investiert – beziehungsweise dadurch vielleicht auch gespart?

Katja Meinecke-Meurer: Die Frage nach den Kosten ist wichtig und nachvollziehbar, aber das war und ist nicht unser wichtigstes Kriterium. Um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sicherzustellen, ist eine in der Strategie verankerte aber Nachhaltigkeit zwingend notwendig.

Hier nicht zu investieren, würde uns sehr bald teuer zu stehen kommen. Aber klar brauchen solche Prozesse Zeit und Geld – zur Datenerhebung, Erstellung von Berichten, Erarbeitung von Zielen und Durchführung der Maßnahmen. Da kommt es darauf an, von Beginn an effiziente Prozesse zu überlegen und das Thema konsequent im ganzen Haus zu verankern.

Markus Wilhelm: Die Kosten und der Zeitaufwand sind von der Verlagsgröße abhängig, insbesondere auch von der Verlagsstruktur. Das ist in etwa vergleichbar mit dem finanziellen Bericht, der bei Verlagen mit vielen Imprints oder Tochtergesellschaften aufwendiger ist – so ist die Verlagsstruktur auch in der nicht-finanziellen Berichtserstellung aufwands- und kostentreibend.

Wir wissen heute durch unsere Arbeit bei Tessloff, dass wir CO2e-Äquivalente einsparen können und trotzdem günstiger einkaufen, also weniger Geld ausgeben. Das geht nur dadurch, dass wir auf Basis der bestehenden Daten wissen und verstehen, wo die Untiefen sind und die Herausforderungen liegen.

Wir wissen heute durch unsere Arbeit bei Tessloff, dass wir CO2e-Äquivalente einsparen können und trotzdem günstiger einkaufen, also weniger Geld ausgeben.

Markus Wilhelm

Katja Meinecke-Meurer: In Kombination mit der Berechnung unserer Klimawirkung haben wir auch eine angepasste Umsatz- und vor allem Ergebnisplanung erarbeitet, mit dem Ziel, die Wertschöpfung von den CO2e-Emissionen zu entkoppeln. Vereinfacht gesagt ist unser Ziel: stetig mehr Bruttowertschöpfung auf Basis stetig sinkender CO2e-Emissionen zu machen.

Natürlich stehen wir da erst am Anfang unseres Weges. Wir wissen aber auch durch das Feedback unserer Stakeholder – egal, ob Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden oder auch Urhebende, dass unsere nachhaltige Ausrichtung mit Begeisterung mitgetragen und honoriert wird.

Skeptiker werden sagen: Einzelne Unternehmen können die globale Erderwärmung nicht aufhalten. Was halten Sie dagegen?

Katja Meinecke-Meurer: Da brauchen wir nichts dagegen halten, das ist ja leider richtig. Die Argumentation trägt nicht, einzelne Unternehmen können das nicht aufhalten und die Welt alleine retten, deswegen gibt es aber auch die ganzen Vorgaben und Regularien der Europäischen Union. Wir sehen es als gesellschaftliche Verpflichtung – von jedem Unternehmen, von jedem Menschen.

In die Branche wollen wir das Signal senden, dass auch wir als mittelständischer Verlag diesen Weg erfolgreich meistern können.

Katja Meinecke-Meurer

Junge Eltern, aber auch für die Kinder selbst haben oft ein ausgeprägtes ökologisches Bewusstsein. Wie wichtig ist der 1,5 Grad-Pfad mit Blick auf Marketing und Kommunikation?

Katja Meinecke-Meurer: Die Botschaft ist sehr klar und eingängig und spielt daher natürlich eine große Rolle in unserer Kommunikation. Gleichzeitig ist es uns aber auch wichtig, die Menschen auf dieser Reise mitzunehmen und die Geschichten dahinter zu erzählen – die Route ist schließlich extrem spannend und erlebnisreich! In die Branche wollen wir das Signal senden, dass auch wir als mittelständischer Verlag diesen Weg erfolgreich meistern können.

Der Fachkräftemangel macht sich mittlerweile auch in Verlagen bemerkbar. Können Unternehmen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit verschreiben, auf bessere Chancen bei den Nachwuchskräften hoffen?

Markus Wilhelm: Ja, gerade die junge Generation, die schon immer auf Purpose und Sinnhaftigkeit eines Unternehmens schaut, wird die Verlagsbranche dafür schätzen und lieben.

Wir freuen uns auf die Böv-Fokustage im Juni, bei denen wir uns mit vielen Kolleg:innen über Nachhaltigkeit und Klimawirkung in der Branche austauschen können.

Markus Wilhelm

Bei dem Projekt mit Publishers Consultants geht es auch um Wissenstransfer in die Branche hinein. Wie wollen Sie diesen Wissenstransfer in Schwung bringen?

Katja Meinecke-Meurer: Der ist schon in Schwung. Beim Zukunftsgipfel Publishing vor wenigen Wochen haben wir unglaublich spannende Diskussionen erlebt und immens viel Interesse an unseren Maßnahmen und unseren Erfahrungen. Auch auf anderen Wegen erreichen uns viele Anfragen bzw. Nachfragen zum Thema allgemein und zu unserer Umsetzung.

Ich bin da auch immer offen dafür und unterstütze gerne bestmöglich – zum einen sind wir natürlich per se große Wissensfans, zum anderen haben auch wir auf unserem Nachhaltigkeitspfad schon oft vom Wissen anderer profitiert. Hier gilt es wirklich, keine falsche Scheu zu haben und offen seine Fragen zu stellen. Frei nach der Sesamstraße: Wer nicht fragt, bleibt dumm.

Markus Wilhelm: Natürlich freuen wir uns über den Zuspruch und haben als Beratung großes Interesse daran, mit Verlagen in den konkreten Austausch zu gehen. Auch dieses Interview ist ein gutes Sprachrohr, um die so simple wie einleuchtende Botschaft der Klimawirkung zu erläutern. Wir freuen uns auch schon auf die Böv-Fokustage im Juni, auf denen wir sicherlich auch mit vielen Kolleg:innen über die Klimawirkung und Nachhaltigkeit in der Branche sprechen und uns austauschen können.

Über "right°. based on science"

  • Mit dem X-Degree Compatibility Modell, kurz XDC, hat das 2016 gegründete Climate-Tech-Unternehmen "right°. based on science" auf wissenschaftlicher Basis ein Analyse-Modell entwickelt, mit dem sich komplexe Klimaauswirkungen von Unternehmen, Gebäuden und Finanzportfolios auf eine einfache Gradzahl reduzieren lassen - das sogenannte "Temperature Alignment". Mehr dazu hier.
  • Das Beratungsunternehmen Publisher Consultants ist seit September 2023 Mitglied im Partnerprogramm von "right°. based on science".

  • Die von einem Verlag erstellte CO2-Bilanz kann mithilfe der entwickelten Software und Metriken in einem greifbaren und vergleichbaren Grad Celsius-Wert ausgedrückt werden. Dies ermöglicht es Verlagen, ihre Klimawirkung konkret zu benennen - und im Hinblick auf das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu verbessern.