Im Vorbeigehen aufgeschnappt ...

Caroline Wahl: "Unberechtigte Kritik macht mich wütend"

17. Oktober 2024
Matthias Glatthor

Am späten Mittwochnachmittag in Halle 3.1 der Frankfurter Buchmesse, ein Termin ist beendet. Beim Rückweg plötzlich viele Menschen vor einem Stand, die einem Interview zuhören. Ein Blick über die Köpfe zeigt: Es ist Bestseller-Autorin Caroline Wahl.

Caroline Wahl (links auf der Bühne) am Messemittwoch am Stand der "Zeit"

Ab 17 Uhr saß Caroline Wahl auf der Bühne am "Zeit"-Stand in Halle 3.1, zeigte ein Blick in den ausliegenden Programmflyer. Moderiert wurde das Gespräch mit der Autorin von Laura Hertreiter und Andreas Lebert. Wahl erzählte, dass sie mit dem Auto am Dienstag angereist und kurz vor Frankfurt mit einer Panne liegengeblieben war. Jetzt sei ihr Auto in Frankfurt in einer Werkstatt. Bei der "Zeit" hatte sie nun ihren ersten Messe-Termin. 

Wahl erzählte, wann sie mit dem Schreiben begonnen hat (als Kind) und wie sie einen Verlag für ihren Debütroman "22 Bahnen" gefunden hatte. Durch ihre Arbeit im Verlag wusste sie, dass sei eine Agentur braucht. "Dann lief mit '22 Bahnen' alles gut." Gleich der erste Verlag hätte beim Manuskript zugegriffen.

Was rät sie jungen Schreibenden? Man brauche eine Person, die einmal über den Text liest – aber noch wichtiger sei, dass man seinen Weg allein findet ("Man muss schreiben wollen"). Weiteres Thema: Kritik. Damit könne sie nicht so gut umgehen, verriet die Autorin. Unberechtigte Kritik mache sie wütend. Aber wenn sie etwa einen Verriss nachvollziehen könnte, müsste sie damit umgehen. Gefragt wurde sie auch, wie es mit dem Gewinnen von Buchpreisen ist – wohl in Anspielung auf ihre Reaktion zur Nicht-Nominierung beim Deutschen Buchpreis.

Buchpreise findet Caroline Wahl als Wertschätzung wichtig, ökonomisch seien sie für sie nicht so wichtig. Allerdings: "Ich nehme alles, was ich kriegen kann", fügte sie gewohnt forsch an. Auf Instagram bekommt sie gerade Gegenwind, polarisiert. Wahl betonte auf der "Zeit"-Bühne, dass sie auch dankbar für das Erreichte sei, und alles mache, damit es gut läuft. Andererseits spornt es sie an, wenn Kritik kommt, weiterzumachen, mehr zu provozieren. "Eine Rolle als bescheidene Schriftstellerin zu spielen, das wäre für mich megaanstrengend."

Übrigens: Heute, am 17. Oktober, wird um 14 Uhr das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen gekürt. Dort steht Caroline Wahl mit "Windstärke 17" auf der Shortlist.