Skipis: "Wichtiger Baustein in der Förderung der Buchbranche"
Als Partner der Auszeichnung beglückwünscht auch der Börsenverein die ausgezeichneten Verlage und weist auf die Bedeutung starker Rahmenbedingungen für die Zukunft der Verlagslandschaft in Deutschland hin. "Die 66 Preisträgerinnen und Preisträger des ersten Deutschen Verlagspreises sind hervorragende Beispiele für die wichtige Rolle der Verlage als Garanten kultureller Vielfalt und unserer Demokratie", sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. "Mit großem persönlichem Engagement erbringen Verlegerinnen und Verleger mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen wesentlichen Beitrag zu unserer Kulturlandschaft, regen mit ihren Büchern Debatten an und leisten einen Beitrag zum Meinungsbildungsprozess. Wir bedanken uns bei Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dass sie sich mit dieser Auszeichnung zur Bedeutung der unabhängigen Verlage für unsere Gesellschaft bekennt und damit die Leistung und Bandbreite der rund 3.000 Verlage in unserem Land sichtbar macht. Der Deutsche Verlagspreis ist ein wichtiger Baustein in der Förderung der Buchbranche.“
Essenziell für eine lebendige und unabhängige Verlagslandschaft seien, so Skipis, tragfähige Rahmenbedingungen wie die Buchpreisbindung, ein starkes Urheberrecht und der reduzierte Mehrwertsteuersatz für gedruckte wie elektronische Bücher: "Es ist dringend erforderlich, dass die Bundesregierung noch in diesem Jahr die Weichen dafür stellt, dass Verlage wieder an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften beteiligt werden können. Aufgrund eines Urteils des Bundesgerichtshofs erhalten Verlage seit 2015 keinen gerechten Ausgleich mehr, wenn ihre Werke privat kopiert oder in sonstiger gesetzlich erlaubter Weise genutzt werden. Gerade die kleinen, unabhängigen Verlage benötigen diese Einnahmen aber dringend, um auch künftig in qualitativ hochwertige und vielfältige Inhalte investieren zu können."
"Kriterien erfüllt? Ab in den Lostopf. Wäre glaubwürdiger für mich."
mer muss och jünne künne - es sieht doch sonst sehr schnell nach Missgunst aus. Und: Nach dem Preis ist vor dem Preis - wir werden bei der nächsten Ausschreibung mit Sicherheit auch andere Namen auf der Liste finden.
Ich gratuliere jedenfalls allen ausgezeichneten Kolleg_innen - und finde keinen Namen auf der Liste, der dort nicht hingehörte. :)
Womit ich nicht sagen will, der Preis wäre in meinen Augen völlig hinfällig. Ich habe einige Verlage und Bücher entdeckt, die mich durchaus interessieren. Aber letztlich fühle ich mich in der Masse der Verlage doch wieder ausgeschlossen, weil meinem Geschmack hier wieder keine Gleichberechtigung zugesprochen wird. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass schon Shakespeare Fantasy geschrieben hat, ebenso wie Goethe und Jules Verne. Wenn wir es genau nehmen, schrieb sogar Sophokles schon im Genre der Phantastik - denn Mythologie ist genau das. Es wäre also schön, würde die Hochkultur sich endlich dazu herablassen, auch dieses Genre zumindest nicht als minderwertig unter den Tisch fallen zu lassen.
als Juror des hessischen Verlagspreises kann ich nur sagen, dass ich mich freue, die zwei Verlage, die wir in diesem Jahr in Hessen einstimmig ausgezeichnet haben, auch auf der nationalen Liste zu finden. Es gibt offenbar einen breiten Konsens über Qualität. Da ich von keinem der Preisträger bestochen wurde, noch die Verleger kenne, finde ich ihre Unterstellung ziemlich ehrenrührig; und neidisch.
mein Name ist KINZELBACH (wie der Verlag). So viel Sorgfalt dürfte sein.
Es ist auch sehr schön, dass sich gleich viele kleinere Verlage beteiligt haben, wobei es sicher noch deutlich mehr gibt, denen man eine Beteiligung empfehlen kann.
Wünschen würde ich mir, dass die Verlagslandschaft in ihrer ganzen Breite noch mehr zur Geltung kommt. Beim Durchklicken der Verlage hatte ich etwas den Eindruck, dass 'Qualität' vor allem mit anspruchsvoller Literatur gleichgesetzt wird (siehe auch die Überschrift mit 'Literaturlandschaft'). Wenn das die Zielrichtung sein soll, dann müsste man den Preis in 'Literaturverlagspreis' umbenennen und daneben weitere Preise für andere Teile des Sortiments ausloben, damit auch die Bedeutung von z.B. leichter Unterhaltung und Ratgebern bis hin zu Mangas, die sich beim Publikum alle regem Zuspruch erfreuen, entsprechend gewürdigt wird.
Das wift natürlich Fragen auf - nicht nur zum Wettbewerbsrecht, sondern auch zu den Teilnahmebedingen, die schon von vorneherin einen Großteil der kleinen, unabhängigen Verlage ausschließen.
Der Deutsche Verlagspreis ist nobel gedacht und hätte eine Fortführung im kommenden Jahr verdient. Aber bitte nicht ohne vorherige Aufklärung der diesjährigen Missstände im Vergabeverfahren - immerhin reden wir hier von Steuergeldern.