Amtsgänge als Zeitfresser
Was kostet die fehlende Digitalisierung der Kommunen? Die Ergebnisse einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom sind ernüchternd.
Was kostet die fehlende Digitalisierung der Kommunen? Die Ergebnisse einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom sind ernüchternd.
das sind die Kernaussagen einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1.000 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Personalausweis verlängern, Kindergeldantrag stellen oder sich nach dem Umzug ummelden: Für die meisten Bundesbürgerinnen und Bundesbürger sind Behördengänge echte Zeitfresser. Im Durchschnitt dauert der Besuch auf dem Amt 2 Stunden und 21 Minuten. Dabei entfallen 57 Minuten auf die An- und Abreise, 48 Minuten auf die Wartezeit vor Ort sowie 36 Minuten auf die Bearbeitung des Anliegens selbst. „Das Ziel muss sein, künftig alle Behördenkontakte digital abzuwickeln. Die Menschen in Deutschland würden dadurch viel Zeit sparen. Vor allem aber würde der Aufwand in den Behörden durch einen vollständig digitalen Antrags- und Bearbeitungsprozess drastisch reduziert“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
Dabei unterscheiden sich die Zeiten zwischen kleineren und größeren Städten kaum. So beträgt der durchschnittliche Zeitaufwand für den Behördenbesuch in einer Großstadt 2 Stunden und 18 Minuten, in einer Mittelstadt mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern 2 Stunden und 20 Minuten und in einer Kleinstadt von 5.000 bis 20.000 Einwohnern 2 Stunden 21 Minuten. Wer allerdings in einer ländlichen Gemeinde mit weniger als 5.000 Einwohnern lebt, hat mit durchschnittlich 72 Minuten einen deutlich höheren Aufwand für die An- und Abreise und benötigt so im Schnitt 2 Stunden und 33 Minuten für den Behördenbesuch.
„Dabei kann man sich schon glücklich schätzen, wenn man überhaupt zeitnah und unkompliziert einen Termin auf dem Amt bekommt. Rund die Hälfte (51 Prozent) hatte Schwierigkeiten bei der Terminzuteilung. Für 16 Prozent gestaltete sich die Terminfindung eher schwierig, für 35 Prozent war sie sogar sehr schwierig“, resümiert der Digitalverband.