Kooperation: Börsenblatt und Bommersheim Consulting

Wie viel Office braucht der Mensch?

5. August 2021
Redaktion Börsenblatt

Alle immer im Büro? Die Zeiten dürften vorbei sein. Viele würden gern auch in Zukunft zu großen Teilen im Homeoffice arbeiten – wenn denn das Vertrauen, die Prozesse und die Technik vorhanden sind und es eine offene, klare Kommunikation aller Beteiligten gibt.  

Im Juni/Juli 2021 befragten Bommersheim Consulting und das Börsenblatt knapp 500 Mitarbeiter*innen und Führungskräfte der Buchbranche nach ihren Erfahrungen mit dem Arbeiten im Homeoffice / Mobile Office in den letzten 15 Monaten. Geantwortet haben Beschäftigte aus allen Bereichen, auch die Alters- und Geschlechterverteilung bilden den realistischen Querschnitt der Buchbranche ab.

Mehr als die Hälfte ist noch immer (fast) komplett im Home­office – und findet das auch gut. Die Mehrheit der Befragten sagt: Es geht uns privat und beruflich gut und auch die Unternehmen sehen keine Probleme. Überwiegend im Homeoffice plus ein bis maximal drei Tage im Unternehmen – so wollen mehr als die Hälfte der Beschäftigten auch in Zukunft arbeiten. Denn: Die Kommunikation funktioniert, die Führungskräfte sind mit der Produktivität zufrieden und gehen davon aus, dass das auch weiterhin so bleibt.

Also alles in Butter?

Nein, so einfach ist es nicht. Wir bewegen uns in der Kreativbranche. Das höchste Gut ist die Kreativität, mit der neue Produkte in die Welt gebracht und neue Zielgruppen angesprochen werden. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer*innen (53 %) sagt: Das kreative Arbeiten im Team fehlt oder fehlt sehr. Das heißt, mindestens die Hälfte der Beschäftigten braucht und möchte weiterhin den persönlichen Austausch im Büro. 
Fast alle befragten Führungskräfte (>90 %) sind der Meinung, dass auch in einer Homeoffice-Konstellation die Zusammenarbeit und die Führung generell »ganz okay« oder sogar »gut« gelingen. 

Bleibt es in Zukunft »hybrid«?

Die Unternehmen sagen mehrheitlich (84 %), dass auch zukünftig im Homeoffice gearbeitet werden kann. Nur 15 % wollen kein Homeoffice, weder jetzt noch in Zukunft – selbst wenn es rein sachlich möglich wäre. Die Umfrage zeigt: Die Mitarbeitenden wünschen sich vor allem Vertrauen in die Arbeitsleistung im Homeoffice und eine offene Kommunikation mit klaren Absprachen. Die Unternehmen, die auch zukünftig Homeoffice anbieten, werden die Büroflächen verringern. Bei mehr als 10 % der Befragten ist das bereits beschlossen, 30 % rechnen damit.

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