Gastspiel von Joachim Bartholomae

"Zu viele Literaturvermittler fühlen sich nicht zuständig"

6. August 2021
Redaktion Börsenblatt

»Queer« gehört im Literaturbetrieb heutzutage zwar zum guten Ton. Aber ein großes Ziel ist bisher nicht erreicht, meint Joachim Bartholomae: über queeres Leben und nicht nur über queeres Leiden zu schreiben.

Zur letzten Jahrtausendwende fiel meinem Kollegen Detlef Grumbach und mir, damals Verleger des Männerschwarm Verlags, auf, dass es sich lohnte, über die Zusammensetzung des fiktiven Personals der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nachzudenken. Denn eins war offensichtlich: Wenn in einer fernen Zukunft die kleinen grünen Männchen vom Mars die Erde besuchten und sich anhand der Bibliotheken ein Bild der Lebensweise auf dem blauen Planeten machen wollten, würden sie zu dem Eindruck gelangen, dass weltweit eitel Heterosexualität geherrscht habe. Anders gesagt: Die Literatur wurde ihrer Aufgabe bei Weitem nicht gerecht, die gesellschaftlichen Themen ihrer Zeit aufzugreifen.
Und da wir Verleger waren, lag nichts näher als: »Dazu machen wir ein Buch!«

 

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