Daher hat uns auch die Aufmerksamkeit in der Presse besonders gefreut, vor allem hier im Norden gab es einige Interviews, etwa bei NDR Kultur, im NDR Hamburg Journal oder im Abendblatt. Auch das Börsenblatt hat ja berichtet, und wir haben Gespräche mit Politiker:innen geführt. Neben der konkreten finanziellen Hilfe haben wir damit ein weiteres Ziel unseres Aufrufs erreicht: Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass die Buchbranche in Gefahr ist. Nicht nur kleinere, unabhängige Verlage, sondern auch die Großen leiden unter sinkenden Umsätzen und schwindender Medienaufmerksamkeit. Wie viele Literatursendungen allein im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurden in den letzten Jahren gestrichen? Wie verhält es sich da mit dem Bildungsauftrag? Die literarische Vielfalt steht auf dem Spiel, und gerade die ist doch in diesen Zeiten wichtiger denn je.
Auch wenn es uns schwergefallen ist, öffentlich um Unterstützung zu bitten, kann ich Verlagen nur raten: Macht auf eure Lage aufmerksam, denn sie betrifft nicht nur euch, auch nicht nur Verlage, sondern die ganze Branche: Buchhandlungen, Autor:innen, Übersetzer:innen, Grafiker:innen, Druckereien – und letztlich Leser:innen. Nur wenn wir laut sind, gelangt diese Notlage in die Köpfe, vielleicht auch in diejenigen, die über eine strukturelle Verlagsförderung nachdenken.