Viel zu viele Bücher!
Schluss mit der Verstopfung der Kanäle, fordert der Schweizer Verleger Peter Haag. Aus seiner Sicht gibt es wirtschaftlich nur ein vernünftiges Ziel für die Branche: mehr Bücher von weniger Titeln zu verkaufen.
Schluss mit der Verstopfung der Kanäle, fordert der Schweizer Verleger Peter Haag. Aus seiner Sicht gibt es wirtschaftlich nur ein vernünftiges Ziel für die Branche: mehr Bücher von weniger Titeln zu verkaufen.
Nie hat es mehr Argumente dafür gegeben, die Buchproduktion auf ein gesundes Maß runterzufahren, als jetzt: Klima, Papiermangel, Unübersichtlichkeit, Auflagenrückgang etc. Die Marktdaten zeigen das auch längst deutlich, von immer mehr Titeln werden gesamthaft immer weniger Bücher verkauft. Was in vielerlei Hinsicht ein schlechter Trend ist, denn hinter jedem Buch steht eine gewisse Vorbereitungszeit, die sich dann über die rückläufigen Absatzmengen nicht mehr amortisieren lässt und so zwangsläufig zu einem geistigen wie materiellen Ressourcenverschleiß führt. Die Unübersichtlichkeit des Angebots bewirkt zudem auch eine Überforderung aller Beteiligten und mündet in eine wachsende Irritation der potenziellen Kundschaft. Oder, um im Bild zu bleiben, die Leser sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und verlieren dadurch zunehmend die Lust, darin überhaupt nach ihren Lieblingsfrüchten Ausschau zu halten. Dazu kommt, dass das Feuilleton in den vergangenen Jahren den Lesehungrigen kein Kompass mehr ist; wie wenig sich sowohl Lobeshymnen als auch Verrisse eines Buchs auf seinen Verkauf auswirken, ist in der Branche längst bekannt.
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