Das Thieme-Angebot, das unter anderem ZB Med und das Forschungszentrum Jülich unterschrieben haben, umfasst die Titel „International Journal of Sports Medicine“, „Pharmacopsychiatry“, „Thrombosis und Haemostatis“ und „Methods of Information in Medicine“. Einen ähnlichen Deal hat Thieme bereits 2019 für eine andere Zeitschrift geschlossen.
Der neue Vertrag ist Teil einer schrittweisen Transformation eines bestehenden Subskriptionsmodells in eine Open-Access-Finanzierung. „Wir arbeiten konsequent an der Umwandlung des bisherigen Geschäftsmodells. Wichtig ist dabei, transparente und faire Rahmenbedingungen für alle Beteiligten zu schaffen“, erklärt Thieme Verleger Albrecht Hauff. „Der bereits 2019 geschlossene Transformationsvertrag hat gezeigt, wie wichtig es ist, jenseits von Großprojekten wie DEAL zukunftsweisende Vereinbarungen zu schließen.“
Die teilnehmenden Fachbibliotheken zahlen in den kommenden fünf Jahren für die Nutzung der ausgewählten Thieme Fachzeitschriften im neuen Geschäftsmodell eine Gebühr, die sich aus einer Lizenz für das Lesen und einer Publikationspauschale für die Open-Access-Veröffentlichung von Autoren an diesen Institutionen zusammensetzt. Die Anzahl der Open-Access-Veröffentlichungen ist hierbei nicht begrenzt. Die betreffenden Fachzeitschriften wurden von den Beteiligten bewusst ausgewählt: Jeder Titel umfasst ein sehr forschungsintensives Fachgebiet, in dem deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfangreich publizieren. Nach etwa der Hälfte der Vertragslaufzeit werden die Vertragspartner gemeinsam überprüfen, wie sich die Open-Access-Einreichungen entwickeln. Die bisherige Lizenzgebühr wird dabei schrittweise in eine Publikationsgebühr umgewandelt.
Auch Elsevier hat angekündigt, dass alle Autoren der Zeitschriften in der Cell Press-Gruppe ab Januar 2021 im Open Access publizieren können. Damit können die Autoren ihre Forschungsartikel unmittelbar nach der Veröffentlichung frei zugänglich machen.