USA

Simon & Schuster soll Deal mit Bertelsmann platzen lassen

21. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Berichten der Medienagentur Reuters zufolge wird der Eigentümer von Simon & Schuster den 2,2 Milliarden-Dollar-Deal mit Penguin Random House platzen lassen. Und damit die Tür für einen neuen Käufer öffnen. Erste Spekulationen über potenzielle neue Käufer gibt es bereits. Bisher ist die Übernahme durch Bertelsmann aus kartellrechtlichen Gründen vom US-Justizministerium verhindert worden. 

Am 1. November ist die Übernahme von Simon & Schuster durch Bertelsmann-Tochter Penguin Random House von der Bundesrichterin Florence Pan aus kartellrechtlichen Gründen blockiert worden. Wir berichteten: US-Megadeal vorerst gescheitert

Nach Angaben von Reuters Quellen sei Bertelsmann bis dato nicht in der Lage gewesen, den derzeitigen Eigentümer von Simon & Schuster, Paramount Global, davon zu überzeugen, Berufung einzulegen und den Vertrag zu verlängern, ehe er am heutigen Montag auslaufe.

Wenn die Transaktion scheitere, schulde Bertelsmann Paramount eine Ablösesumme von 200 Millionen Dollar, heißt es weiter in der Reuters-Meldung. Reuters Quellen baten um Anonymität im Vorfeld der offiziellen Bekanntgabe. Paramount habe keine Stellungnahme abgeben wollen, Bertelsmann habe nicht auf eine Anfrage reagiert.

Wer wird neuer Käufer?

Im November 2020 kündigte Bertelsmann an, Simon & Schuster für über 2 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen, doch die US-Justiz gab die Übernahme aus kartellrechtlichen Gründen nicht frei. Gemeinsam hätten die Verlage mehr als 25 Prozent aller verkauften Printbücher auf sich vereinigt. Insbesondere Autor:innen waren besorgt, durch die Übernahme benachteiligt zu werden. Stephen King war unter anderem ein großer Kritiker des Deals und sprach sich im Prozess für die Argumente der Regierung aus.

Nach dem Scheitern des Deals könne Paramount, das sich auf sein Video- und Streaming-Geschäft konzentrieren will, einen Verkauf von Simon & Schuster erneut prüfen. In der Vergangenheit hatten bereits HarperCollins (News Corp) und die Hachette Book Group (Lagardere) öffentlich Interesse am Kauf von Simon & Schuster bekundet. Auf Anfragen von Reuters hatten beide Verlagsgruppen nicht reagiert.